Eine große Mehrheit deutscher Unternehmen hält nicht viel von der Festlegung auf einen IT-Hauptlieferanten. Dies belegt eine Umfrage von Völcker Informatik unter hundert Fach- und Führungskräften aus der IT-Branche. 46 Prozent halten diese Vorgehensweise für „gefährlich“, da sich das eigene Unternehmen zu sehr in die Abhängigkeit eines „Big Players“ wie Oracle, SAP oder IBM begebe, „deren Produktpolitik der Einzelne überhaupt nicht beeinflussen kann.“
Dreißig Prozent der Befragten gehen sogar noch weiter und sagen: „Das muss schiefgehen. So werden oft zu horrenden Kosten Lösungen zusammengebaut, die nur frustrierte Benutzer hinterlassen.“ Positiv stehen der Beauftragung nur eines IT-Hauptlieferanten 34 Prozent der Umfrageteilnehmer gegenüber. Die Begründung lautet hier, dass dies „genau der richtige Weg ist, die Komplexität zu reduzieren und im Wettbewerb die Performance zu erhöhen.“
„Lange Zeit galt es als Königsweg, die Produkte der Softwaregiganten für alle Aufgaben einzusetzen, für die der strategische Anbieter eine Lösung hat,“ kommentiert Peter Weierich, Unternehmenssprecher bei Völcker Informatik. „Offensichtlich kommen die Verantwortlichen jetzt von diesem Weg ab und orientieren sich mehr in Richtung kleinere Spezialanbieter.“ Ein solcher Spezialanbieter ist allerdings auch der Auftraggeber der Studie, Völcker Informatik selbst.
Selbst über den Preis ließen sich die Betriebe hierzulande nicht mehr so ködern wie in früheren Zeiten, so Weierich. 18 Prozent der im Rahmen der Studie Befragten sind der Meinung, dass die Produkte der „Großen“ sich auf Dauer als teurer erweisen als Lösungen von Spezialanbietern, weil Standardplattformen einen hohen Programmieraufwand mit sich bringen.
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