Categories: Unternehmen

Steve contra Steve: E-Mails an die Belegschaft

Apples Online-Dienst MobileMe macht Probleme. Deshalb hat Steve Jobs eine Mail an seine Belegschaft geschickt. Microsoft hat keine Probleme, trotzdem hat deren Steve auch vor kurzem eine Mail an seine Belegschaft geschickt. John Gruber von Daring Fireball hat die Mails der beiden Steves, nämlich Steve Jobs von Apple und Steve Ballmer von Microsoft, miteinander verglichen und Interessantes entdeckt.

Es geht um die Haltung der beiden CEOs gegenüber der eigenen Belegschaft und gegenüber der Kundschaft. Dazu muss man wissen, dass beide Steves – was man so hört – nicht gerade einfache Menschen sind. Beide lassen sich wohl dem Managertypus „Einschüchterer“ zuordnen. Das heißt, sie schüchtern ihre Mitarbeiter ein, verlangen manchmal Unmögliches, und in Teambesprechungen kann es schon mal lauter werden. Aber sie schaffen es erstaunlicherweise trotzdem, die besten ihrer Zunft um sich zu versammeln, und sind daher sehr erfolgreich.

Aber es gibt Unterschiede, wie sie führen – zumindest wenn man die beiden Mails analysiert. Da wäre zunächst einmal Steve Jobs‘ Mail. Sie ist kurz, fokussiert und sehr zurückhaltend, wenn nicht gar demütig geschrieben. Er räumt Fehler unumwunden ein und gibt zu, das man in puncto Internet-Services noch zu lernen habe.

Ganz anders die Mail von Steve Ballmer. Sie ist lang und ausufernd, wobei man anmerken muss, dass das Thema „Strategische Ausrichtung für 2009“ sicherlich ein paar Absätze mehr braucht als Jobs‘ Status-Mail. Ballmers Mail enthält – so Gruber – viel Getöse und Überheblichkeit. Sie erweckt den Eindruck, man stehe mit der gesamten IT- und Internet-Branche in Konkurrenz, speziell natürlich mit Apple und Google. Fehler werden nicht eingeräumt. Und das, obwohl Microsofts Internet-Business alles andere als optimal läuft.

Irgendwie sind also die beiden Mails das Spiegelbild der beiden Firmen. Apple: klar und fokussiert, Microsoft: ausufernd und überheblich. Oder sollte ich mich da täuschen?

Es gibt freilich auch eine Gemeinsamkeit: Beide unterzeichnen ihre Mail mit „Steve“, ohne Nachname und Rang.

Update: Valleywag hat die 10 größten Tyrannen der Tech-Branche aufgelistet. Darunter auch die beiden Steves.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago