Als vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass dank einer von Hackern bereitgestellten EFI-Emulation im Bootloader auch Standard-PCs mit dem Original-Kernel von Mac OS X 10.5 funktionieren, war man natürlich gespannt, was beim ersten Kernel-Update durch Apple passieren würde. Im Normalfall ist nach einem Betriebssystem-Update, das auch einen neuen Kernel enthält, Mac OS X auf Standard-PCs nicht mehr lauffähig.
Das ist nun anders. Ein mit EFI-Emulator versehener PC funktioniert auch mit dem seit gestern erhältlichen Update auf Mac OS X 10.5.1 problemlos. Die Update-Prozedur unterscheidet sich nicht von der eines Original-Macs. Allerdings bleibt der Erfolg dieser Methode auf Maschinen mit einem Intel-Prozessor inklusive SSE3-Unterstützung und HPET-Mainboard begrenzt. Da Intel Anfang 2004 damit begonnen hat, seine Chips mit der Multimedia-Erweiterung SSE3 auszustatten, ist die Anzahl der PCs, die Mac OS X mit Original-Kernel betreiben können, relativ groß. Wegen fehlender Treiber für viele Hardware-Komponenten und dem nach wie vor nicht zuverlässigen Betrieb wichtiger Funktionen wie dem Standby-Modus sowie der komplexen Installationsroutine dürften nur wenige Spezialisten in der Lage sein, Mac OS X auf den eigenen PC erfolgreich zu installieren.
Apple beobachtet das Treiben der Hacker-Community aufmerksam, aber mit einer gewissen Gelassenheit. Wirtschaftlichen Schaden durch Millionen von PCs mit gehacktem Mac OS X braucht man wegen fehlender Hardware-Unterstützung und schwieriger Installation nicht zu fürchten. Im Gegenteil: Wie die Aussagen in einigen Foren belegen, entscheiden sich diejenigen, die ein modifiziertes Mac OS X auf ihrem PC oder Notebook in Betrieb haben, früher oder später für einen Original-Mac.
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