Verzeichnisse überwachen: Der File-System-Watcher spart Zeit

Sobald ein Event-Handler vom File-System-Watcher aufgerufen wird, sind stets zwei Argumente enthalten: ein Objekt mit der Bezeichnung „sender“ sowie ein FileSystemEventArgs-Objekt namens „e“. Letzteres ist für das hier angewandte Szenario das wichtigere von beiden. Denn dieses Objekt gibt darüber Auskunft, was für das Auslösen des Ereignisses verantwortlich war. Folgende Informationen lassen sich dem FileSystemEventArgs-Objekt entnehmen:

Eigenschaften

  • Name zeigt den Namen der Datei an, die für das Auslösen des Ereignisses verantwortlich war. Sie gibt nicht den Pfad zur Datei an, sondern nur den Namen der maßgeblichen Datei beziehungsweise des Verzeichnisses.
  • Bei ChangeType handelt es sich um einen Typ von WatcherChangeTypes. Er gibt an, welche Art von Ereignis ausgelöst wurde. Zu den gültigen Werten zählen:
    • Changed (verändert)
    • Created (erstellt)
    • Deleted (gelöscht)
    • Renamed (umbenannt)
  • FullPath gibt den gesamten Pfad zur auslösenden Datei an. FullPath beinhaltet sowohl den Dateinamen als auch den Verzeichnisnamen.

Beispielcode

Der nachstehende Code zeigt anschaulich, wie sich der File-System-Watcher verwenden lässt. In diesem Beispiel wird das Verzeichnis „C:\Temp“ auf neu erstellte *.TXT-Dateien hin überwacht. Das ist wahrscheinlich die einfachste Anwendung für den File-System-Watcher.

Einsatzmöglichkeiten

Wo der File-System-Watcher sinnvoll einsetzbar ist, erschließt sich einem vielleicht nicht auf den ersten Blick. Er liefert Meldungen, wenn eine Datei oder ein Verzeichnis geändert wurden. Doch wann wird eine solche Information benötigt?

Ein mögliches Beispiel wäre ein System, bei dem Kunden Dateien zur weiteren Verarbeitung hochladen können. Auch 2009, im Zeitalter von Web-Services und SOA, ist es bei vielen Systemen nach wie vor so, dass sie reine Textdateien erhalten, die dann an bestimmten Orten gespeichert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei diesem Speicherort um einen FTP-Server oder um einen Teil eines Netzwerks handelt. Wer den File-System-Watcher in einem solchen System einmal ausprobiert hat, wird zwar feststellen, dass es auch hier noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt, doch er stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber einem permanenten Abfragen der Verzeichnisse dar.

Außerdem eignet sich der File-System-Watcher für den Fall, dass zwei Dateien jederzeit absolut identisch sein sollen. Er könnte dann beide Dateien überwachen und ein Ereignis auslösen, sobald eine aktualisiert wird. Dann müssten nur noch die Änderungen in das andere System beziehungsweise die andere Datei kopiert werden.

Wer sein System für etwas verwendet, bei dem Dateien oder Verzeichnisse laufend überwacht sein müssen, der sollte sich dieses Tool einmal genauer ansehen. Denn bei einer Zeiteinsparung von mindestens zehn Sekunden pro überwachter Datei ist der File-System-Watcher ganz klar eine große Bereicherung.

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ZDNet.de Redaktion

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