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Filmpiraten nehmen Blu-ray ins Visier

Die Filmpiraterie hat nun auch den Blu-ray-Markt erfasst. Mithilfe des Formats AVCHD werden billigere und täuschend echte Kopien von Blu-ray-Disks angefertigt. Weil AVCHD zwar eine deutlich geringere Auflösung als Blu-ray hat, aber dennoch ein viel schärferes Bild als DVDs liefert, können Konsumenten laut einem Bericht des Wall Street Journal den Unterschied zu Originalfilmen häufig nicht feststellen. Die Raubkopierer sparen Kosten, weil die Filme aufgrund der geringeren Auflösung auf günstige DVD-Rohlinge gebrannt werden können.

„Insbesondere in Asien bieten professionelle Raubkopierer zunehmend illegale Kinofilmkopien auf DVD an, die sie von Blu-Ray-Disks gerippt haben. Die Auswirkungen auf den deutschsprachigen Markt sind bislang allerdings kaum wahrnehmbar“, sagt Christine Ehlers, Pressesprecherin der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU).

Ein Grund dafür sei, dass hierzulande synchronisierte Fassungen bevorzugt, in Asien jedoch ausschließlich englischsprachige Raubkopien angefertigt würden, so Ehlers. „Zudem hat sich das Raubkopienproblem hierzulande eindeutig auf das Internet verlagert. Das liegt einerseits an der stetig wachsenden Anzahl von Privathaushalten mit Breitband-Anbindung, andererseits an den immer niedrigeren Mietkosten für Server und den damit verbundenen Zugriffsmöglichkeiten auf Hochleistungsrechner.“

In den USA warnt die Motion Picture Association of America (MPAA) eindringlich vor der Blu-ray-Piraterie. Nach Schätzungen der MPAA werden Blu-ray-Kopien innerhalb der kommenden sechs Monate zehn Prozent des Gesamtschadens von rund 224 Millionen Dollar ausmachen, der den Unternehmen allein aufgrund der Piraterie in China entsteht. Zwar sind die illegalen Blu-ray-Kopien bisher hauptsächlich im asiatischen Raum in Umlauf, die MPAA fürchtet aber, dass sich das Problem künftig weiter ausbreiten und noch mehr Geld kosten wird.

Während eine legale Blu-ray-DVD rund 30 Dollar kostet, werden chinesische Kopien im Schnitt für nur 7 Dollar verkauft. Erkennen lasse sich eine Billig-Kopie teilweise daran, dass sie Fingerabdrücke weniger leicht annehme als echte Blu-ray-DVDs, sagt Ehlers. „Anhaltspunkte liefert in erster Linie der normalerweise auffällig niedrige Preis. Bei Raubkopien aus Asien können zudem Details wie eine niedrige Papier- und Druckqualität des Inlays sowie Schreibfehler Indizien sein.“

Bislang machen Blu-ray-Datenträger erst sechs Prozent des gesamten Heimkino-Marktes aus. Vielerorts werden daher die Preise für Blu-ray-Player gesenkt, um die Verbreitung der neuen Technologie schneller voranzutreiben.

ZDNet.de Redaktion

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