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T-Systems: die Auswirkungen der Umstrukturierung

Als weitaus schwieriger sieht Zilch die Situation der neuen Mittelstandsorganisation innerhalb des Bereiches T-Home. Möglicherweise liege der Konzern in seiner Einschätzung falsch, was kleine und mittelständische Kunden wirklich benötigen. „Die Aussage im Announcement zum Bedarf dieser Unternehmen kann man so interpretieren, dass diese Zielgruppe in erster Linie standardisierte Produkte nachfrage – was aber nicht der Realität entspricht“, sagt Zilch.

Diese Fehleinschätzung komme eventuell auch daher, dass T-Systems in diese Zielgruppe zumeist Standardprodukte geliefert habe und die T-Systems-Organisation nie für das individuelle Lösungsgeschäft bei kleineren Unternehmen aufgestellt gewesen sei, es sich also um eine selbserfüllende Prophezeiung handelt. Oder anders gesagt: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Die Kunst sei es nun, so Zilch, die Standardisierung von Services aus dem ICT-Umfeld voranzutreiben und diese dann direkt, über unterschiedliche Kanäle oder ausgewählte Partner zu vertreiben. Erste Schritte dazu hat Rolf Werner als neuer Chef des T-Systems-Vertriebs für mittelständische Geschäftskunden bereits im Frühjahr unternommen.

Die Marke „T-Home“ wäre für Geschäftskunden aber sicher eher abschreckend als attraktiv. Daher soll die neue Geschäftseinheit nach außen unter dem Label „T“ auftreten. Als Stärken des Bereichs sieht Zilch die große Organisation und die große Kundenbasis, bei der es sich lohnt, Service-Produkte zu standardisieren und dann an eine sehr große Zielgruppe professionell zu vertreiben.

„Wenn dies in den nächsten zwei bis drei Jahren konsequent durchgesetzt wird und neue, attraktive ICT-Services entwickelt werden, ist diese Ankündigung als ein weiterer Schritt zur Industrialisierung der IT zu werten. Der Weg dorthin wird aber steinig und mühsam sein.“

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ZDNet.de Redaktion

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