Der Senat des US-Bundesstaats Kalifornien hat eine Gesetzesvorlage gegen Cybermobbing angenommen. Schüler, denen „Cyberbullying“ nachgewiesen wird, könnten danach gerichtlich der Schule verwiesen werden. Die Vorlage geht aber noch durch einen Ausschuss des Senats und eine weitere Abstimmungsrunde, bevor sie dem Gouverneur Arnold Schwarzenegger zur Verabschiedung vorgelegt wird.
Unter Cyberbullying oder Cybermobbing verstehen die Kalifornier beispielsweise die Bloßstellung eines Opfers im Web, permanente Belästigung per SMS oder das Verbreiten falscher Behauptungen. Es ist auch in Deutschland nicht unbekannt: Eine kürzlich veröffentlichte repräsentative Studie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) besagt, dass bereits acht Prozent der Lehrkräfte an deutschen Schulen schon einmal direkt von Internet-Mobbing betroffen waren. Knapp 31 Prozent der Befragten gaben an, von ähnlichen Fällen aus dem Kollegen- oder Bekanntenkreis gehört zu haben. Die Untersuchung stellt zudem fest, dass in etwa einem Drittel der Fälle sich auch Schüler untereinander mobben.
„Ein Opferprofil ist nicht zu erkennen. Jede Altersstufe, Männer und Frauen und jede Schulform sind ähnlich stark betroffen“, erklärt Marianne Demmer, Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Schule. Das Täterprofil hingegen sei eindeutig. „Jungen und junge Männer greifen häufiger zu Handy und PC als Mädchen und junge Frauen, um andere Schüler oder Lehrkräfte unter Druck zu setzen oder sich zu rächen.“ In drei Viertel der untersuchten Fälle seien die Täter Schüler, jeweils fünf Prozent seien Vorgesetzte und Eltern und knapp drei Prozent Kollegen. „Wir brauchen ein Bündel an Präventionsmaßnahmen und klare Regeln für ein gutes Schulklima, damit Mobbing keinen Nährboden hat. Lehrkräfte, Schüler und Eltern sollten gemeinsam einen Verhaltenskodex erarbeiten und vereinbaren“, fordert Demmer.
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