Urteil: Vater muss nicht für Klingelton-Abo zahlen

Der Vater einer Minderjährigen muss dem Klingeltonanbieter Jamba nicht die Gebühren für das Klingeltonabo in Höhe von 63,33 Euro erstatten. Das hat jetzt das Amtsgericht Berlin Mitte entschieden (Az. 12 C 52/08).

Jamba hatte behauptet, dass der Vater, auf dessen Namen das Handy mit Vertrag lief, die Klingelton-Abos selbst per SMS bestellt habe. Diese Argumentation war vor Gericht jedoch nicht erfolgreich. Der Mann habe plausibel dargestellt, dass sein Kind das Abo geordert habe, obwohl dem Teenager dies nicht erlaubt war. Außerdem sei Jamba selbst schuld, wenn es aus geschäftlichen Gründen auf eine Identifikation des Gegenübers verzichte und deshalb auch Minderjährige ohne jede Überprüfung über fremde Mobilfunkanschlüsse die Dienstleistungen von Jamba in Anspruch nehmen könnten.

Das Urteil ist rechtskräftig, eine Berufung hat das Gericht nicht zugelassen. Eltern haben demnach gute Chancen, sich gegen Gebühren für Klingelton- und andere Abos zu wehren, die ihre minderjährigen Kinder mit ihrem Vertragshandy bestellt haben. Anders könnte die Rechtslage bei Prepaid-Handys sein – da Eltern ihren Kindern damit ein Guthaben zur freien Nutzung überlassen, könnte ein Gericht möglicherweise von einem zustande gekommenen Vertrag ausgehen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

DSL oder Kabel – Welcher Anschluss passt zu Ihnen?

Internet in den eigenen vier Wänden ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Denn egal, ob Homeoffice…

2 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

6 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

6 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

6 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

21 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

23 Stunden ago