Angestellte in der IT-Branche sind gesundheitlich besonders stark belastet. Das hat eine Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ergeben. Demnach leiden IT-Beschäftigte in den untersuchten Softwareentwicklungs- und Beratungsprojekten bis zu viermal so häufig unter psychosomatischen Beschwerden (chronische Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen und Magenbeschwerden) wie der Durchschnitt der Beschäftigten in Deutschland. 40 Prozent der Befragten zeigten eine Zunahme chronischer Erschöpfung, einem Frühindikator für Burnout. 30 Prozent hatten Probleme, sich zu erholen.
Auch der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse bestätigt diese Ergebnisse. Ihm zufolge gibt es eindeutige Indizien, dass die Gefährdung der psychischen Gesundheit in der IT-Branche überdurchschnittlich hoch ist. Der Gebrauch von Antidepressiva liegt bei IT-Mitarbeitern um 60 Prozent höher als beim Durchschnitt aller Beschäftigten. Psychopharmaka werden sogar 91 Prozent öfter eingenommen.
Um den Erkrankungen entgegenzusteuern, arbeitet das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen jetzt einen präventiven Gesundheitsschutz für die IT-Branche aus. Als Ursache für die häufigen Erkrankungen nennt das Institut unter anderem die Sorge um die Unsicherheit des Arbeitsplatzes. Genau wie in anderen Branchen müssten Beschäftigte in der IT-Branche heute häufig um ihre Arbeitsplätze bangen. Außerdem unterlägen IT-Fachkräfte einem besonderen, permanenten Fortbildungsdruck und müssten oftmals an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten, was als belastend empfunden werde. Auch habe sich die IT-Arbeit in den letzten Jahren gewandelt: Sie werde immer kleinteiliger. IT-Beschäftigte bearbeiteten häufig nur noch bestimmte Module und nicht mehr wie früher übergreifende Prozesse.
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