Wettbewerbshüter untersuchen Paypal-Zwang bei Ebay

Die australische Wettbewerbsbehörde hat begonnen, den Paypal-Zwang für australische Ebay-User zu untersuchen. Für die Wettbewerbshüter ist das Vorgehen des Konzerns problematisch, weil der Bezahldienst ebenso wie der VoIP-Service Skype zu Ebay gehört.

Vergangene Woche hatte die Niederlassung des Onlineauktionshauses bekannt gegeben, dass ab 17. Juni neben der Barzahlung lediglich Paypal als Transaktionsmethode akzeptiert werde. Ebay begründete den Schritt mit mehr Sicherheit, da es bei der Kaufabwicklung über Paypal zu deutlich weniger Problemen komme als bei anderen Zahlungsformen.

Die Verantwortlichen in Australien waren sich offenbar schon möglicher Probleme mit den Wettbewerbshütern bewusst, weshalb sie vorab Kontakt mit der Behörde aufgenommen hatten. Ziel der Gespräche war es, sich von bestimmten Regeln freistellen zu lassen, die normalerweise eine Kartellbildung verhindern sollen.

Das Projekt gilt als Versuchsballon – bei Erfolg könnte die Methode weltweit Anwendung finden. Dies dürfte allerdings auch die Wettbewerbshüter der EU auf den Plan rufen.

Ebay Deutschland schließt eine mögliche Ausweitung auf den heimischen Marktplatz jedoch aus. „Es handelt sich um eine Maßnahme der australischen Niederlassung. Es gibt derzeit weder für den deutschen noch für andere Ebay-Marktplätze konkrete Pläne, dass das australische Modell übernommen wird“, sagt Ebay-Sprecherin Maike Fuest.

Ansätze in Richtung Paypal-Zwang sind jedoch auch in Europa zu bemerken. So hatte die britische Ebay-Niederlassung vergangenen Monat laut Berichten des Portals The Register erklärt, dass Paypal bei Auktionen verpflichtend angeboten werden muss. Eine Begründung oder einen Kommentar zur australischen Maßnahme gab Ebay UK nicht ab.

ZDNet.de Redaktion

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