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Bloggen in Deutschland: Konzepte auf dem Prüfstand

Andererseits gibt es zahlreiche positive Beispiele. Unangefochten die Nummer eins in Deutschland ist derzeit IT-Blogger Robert Basic mit seiner Plattform www.basicthinking.de. Er hat es im März dieses Jahres nach Angaben der britischen Tageszeitung Guardian sogar unter die Top-50 der weltweit einflussreichsten Business-Blogs geschafft – und steht damit ganz vorne an der Spitze der deutschen Entwicklung. Basic rangiert auf Position 19. An dritter Stelle liegt Trendsetter Techcrunch.

Etwas mehr Licht in den Dschungel der Nutzergewohnheiten bei Corporate Weblogs bringt eine quantitative Studie der Schweizer Universität Fribourg. Danach frequentieren vor allem junge, gut gebildete und informationshungrige Vielnutzer derartige Plattformen. Die Trendsetter geben folglich die Richtung vor, welche Informationen über welche digitalen Kanäle sich aktiv weiterverbreiten. Zu den Auswahlkriterien gehören neben Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit ein guter Inhalt und Quellentransparenz sowie Kommentarfunktionen, so das Fazit der Studie.

Abseits akademischer Diskussionen liegt der Vorteil von Weblogs vor allem in ihrer Flexibilität. Ein Blogger muss keine hierarchische Firmenkultur und starre Netiquette beachten, sondern kann spontan und ungefiltert auf neue Trends reagieren. Mittelständische und kleinere Unternehmen wären eigentlich aufgrund der kürzeren Entscheidungswege geradezu prädestiniert für diesen Trend.

Allerdings spielen im Bereich von Unternehmen Verhaltensregeln eine große Rolle. Die freie Kreativität der Einträge ist an spezifische Interessen geknüpft. Unternehmen, die ihr Innenleben aus dem betrieblichen Geschehen in Form von Tagebucheinträgen ausführlich entblättern, machen sich eben auch angreifbar. Ein Beispiel, wie die Gratwanderung funktionieren kann, liefert Solifer, ein Anbieter von Sonnenwärmesystemen, auf seiner Internetplattform Sonnenfleck.

„Wir betreiben kein Corporate Blogging, sondern kommunizieren mit unseren Kunden, indem wir darüber schreiben, was wir machen und wie wir denken“, bringt es Timo Leukerfeld, Geschäftsführer von Solifer Solardach in Freiberg, auf eine einfache Formel. Das rechnet sich, weil die Kunden mehr wissen, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden.

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ZDNet.de Redaktion

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