Slysoft-Programm knackt Blu-ray-Kopierschutz BD+

Das karibische Softwareunternehmen Slysoft meldet, dass mit Version 6.4 seiner Software Any-DVD der bei Blu-ray eingesetzte Kopierschutz BD+ umgangen werden kann. Mit der neuen Software sei es möglich, Sicherheitskopien von Blu-ray-Disks anzufertigen.

Der Kopierschutz BD+ ist im Prinzip eine virtuelle Maschine im Blu-ray-Player, die ausführbare Programme auf den Blu-ray-Datenträgern ermöglicht. Im HD-Formatkrieg dürfte das System insofern eine Rolle gespielt haben, als das bei der HD-DVD eingesetzte Advanced Access Content System (AACS) schon seit längerem als relativ leicht auszuhebeln galt. Der Blu-ray-Kopierschutz wurde hingegen als nahezu nicht zu umgehen gehandelt.

„BD+ wird wahrscheinlich auf zehn Jahre nicht geknackt“, hatte Richard Doherty, Direktor des Marktforschungsunternehmens The Envisioneering Group, im Juli 2007 prognostiziert. Kritiker hielten diese Prognose für überzogen und sahen darin eine Herausforderung an Hacker.

Slysoft brüstet sich jetzt, Dohertys Einschätzung nach nur acht Monaten widerlegt zu haben. Dabei sei das Unternehmen sogar relativ langsam gewesen. Slysoft habe die neue Any-DVD-Version schon im Dezember 2007 veröffentlichen wollen, doch aus strategischen Gründen beschlossen, erst das Ergebnis des HD-Formatkriegs abzuwarten.

„Wir sind sicher, dass die Veröffentlichung dem HD-Markt neue Impulse geben wird“, erklärt Slysoft-CEO Giancarlo Bettini. Ein Vorteil für Blu-ray sei, dass Kunden jetzt wüssten, dass das Anfertigen von Sicherheitskopien möglich ist. Andererseits könnten Filmstudios oder Toshiba dem Formatkrieg-Verlierer eine Verschnaufpause gönnen. „HD-DVD verdient sicherlich eine zweite Chance“, sagt Bettini und verweist auf einen in den letzten Monaten hohen Hardware-Marktanteil.

Obwohl Slysoft selbst Any-DVD 6.4 als Werkzeug zum Anfertigen von Sicherheitskopien bewirbt, gilt die Software auch als geeignetes Mittel zur Herstellung illegaler Raubkopien. In Deutschland und vielen anderen europäischen Staaten darf die Software weder beworben noch verkauft werden.

ZDNet.de Redaktion

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