Windows Server 2008: Die besten Tipps und Tricks

Ungenutzten Hauptspeicher für NTFS verwenden

Die NTFS-Tuning-Parameter sind meist nicht auf optimale Werte eingestellt. Das wenig bekannte Command-Line-Tool Fsutil kann die Performance verbessern. Auf Servern mit ausreichend freiem Speicher führt „Fsutil Behavior Set Memoryusage 2“ dazu, dass mehr Hauptspeicher als Paged-Pool-Quota und Non-Paged-Pool-Quota für NTFS bereitgestellt wird.

In der Regel führt ein Memory-Upgrade nicht dazu, dass die Performance von NTFS steigt. Das kann nur durch Fsutil erreicht werden. Zu empfehlen ist die Einstellung, wenn im Serverbetrieb  mehr als 20 Prozent des Hauptspeichers ungenutzt verbleiben. Steigt im Laufe der Zeit, beispielsweise durch Installation einer neuen Anwendung, der Speicherbedarf an, kann es sinnvoll sein, mit dem Befehl „Fsutil Behavior Set Memoryusage 1“ die Default-Einstellung wiederherzustellen.

Real-Time-Reparatur

Das NTFS-Filesystem von Windows Server 2008 hat einen Reparaturmodus im laufenden Betrieb. Im Endeffekt bedeutet dies, dass bei jedem Dateizugriff überprüft wird, ob die Datei korrekt im NTFS verankert ist. Im Negativfall wird eine Korrektur wie bei Chkdsk durchgeführt. Darüber wird im System-Event-Log Buch geführt.

Dieser Reparaturmodus kostet einiges an Performance, bringt aber deutlich mehr Sicherheit. Administratoren haben die Möglichkeit, die Robustheit des NTFS-Dateisystems auf das Niveau von Windows Server 2003 zu reduzieren und dafür mehr Performance zu erhalten. Um beispielsweise die Real-Time-Reparatur auf Laufwerk C abzuschalten, ist „Fsutil Repair Set C: 0“ einzugeben. Zu empfehlen ist das allerdings nur, wenn andere Sicherungsmaßnahmen, etwa Hardware-RAID, implementiert sind.

Kein Last-Access-Date mehr unter Windows Server 2008

Anders als beim Vorgänger Windows 2003 wird standardmäßig kein Last-Access-Date mehr im Filesystem gesetzt. Eine Beschleunigung durch „Fsutil Behavior Set Disablelastaccess 1“ wird bei Neuinstallationen nicht erreicht. Anders sieht es bei einem Upgrade von Windows Server 2003 aus. Hier bleibt die bisherige Einstellung bestehen.

Administratoren, die bisher das Last-Access-Date genutzt haben, um festzustellen, welche Dateien längere Zeit von den Benutzern nicht mehr verwendet wurden, müssen dieses Verhalten unter Windows Server 2008 mit „Fsutil Behavior Set Disablelastaccess 0“ explizit einschalten. Das bedeutet allerdings einen deutlich messbaren Performancenachteil.

8.3-Dateinamen oftmals weiterhin erforderlich

Generell abzuraten ist von „Fsutil Behavior Set Disable8dot3 1“. Damit wird kein 8.3-Dateiname mehr für jede angelegte Datei generiert. Theoretisch kann man auf 8.3-Dateinamen verzichten, wenn man keine Rechner mit MS-DOS oder Windows 3.x im Netzwerk hat und Anwender keine 16-Bit-Applikationen nutzen.

Allerdings gibt es einige Tools, die unbedingt den 8.3-Namen einer Datei brauchen, um einwandfrei zu arbeiten. In Anbetracht der Tatsache, dass der Performancegewinn durch das Abschalten von 8.3-Dateinamen sehr gering ist, verzichtet man besser darauf. Das Aufspüren von Fehlern, die durch nicht vorhandene 8.3-Dateinamen entstehen, ist sehr mühselig.

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ZDNet.de Redaktion

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