CeBIT: Freiburger Öko-Institut appelliert an IT-Industrie

Zum CeBIT-Auftakt wendet sich das Freiburger Öko-Institut mit einem Aufruf an die IT-Industrie, verstärkt energieeffiziente Computer, Monitore und Drucker zu entwickeln und zu verkaufen. Außerdem sollten die Hersteller Kunden besser über die Möglichkeiten des Energiesparens informieren.

Computer, Drucker, Monitore, Internet- und E-Mail-Nutzung tragen mit mehr als sechs Prozent zu den gesamten Umweltauswirkungen privater Haushalte bei. Der jährliche Energiebedarf eines PCs bei durchschnittlich vier Stunden Betriebszeit beträgt nach Berechnungen des Öko-Instituts je nach Ausstattung und Effizienz des Geräts zwischen 88 und 787 Kilowattstunden. Notebooks verbrauchen zwischen 22 und 166 Kilowattstunden.

„Es gibt bereits vereinzelt Hersteller, die effiziente Geräte produzieren. Doch zum Standard gehört ein energieeffizienter PC noch lange nicht“, kritisiert Dietlinde Quack, IT-Expertin des Öko-Instituts. Wichtigstes Instrument für eine bessere Information der Verbraucher und Einkäufer wäre aus Sicht des Öko-Instituts eine obligatorische Energieeffizienz-Kennzeichnung. Dabei könnte sich die Branche an dem bei Kühlschränken und Waschmaschinen bereits eingeführten Energieeffizienz-Label orientieren. Ähnliche Forderungen hatte auch eine Reihe anderer Experten aufgestellt.

Erste Bemühungen der Branche sind auf der CeBIT bereits zu sehen: Im Green-IT-Village in Halle 9 zeigen neben dem Branchenverband Bitkom auch die Firmen Brach und Moll, Cisco, Cyberpower, Fujitsu-Siemens, Gigabyte und IBM, wie sie zu ökologischer IT beitragen wollen. Eine Vorreiterrolle hatten bereits vor einiger Zeit durch groß angelegte Kampagnen IBM und Cisco übernommen.

Angesichts von insgesamt rund 5500 Ausstellern auf der Messe ist das aber wohl erst ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch der von der Industrie für umweltfreundlichere – vor allem stromsparende – Produkte und Lösungen geprägte Begriff Green-IT ist in Deutschland noch nahezu unbekannt. Dies ergab erst kürzlich eine Umfrage.
An die Verbraucher appelliert das Öko-Institut, das Energiemanagement des Rechners zu überprüfen und den Rechner konsequent auszuschalten, wenn er nicht gebraucht wird.

Beim Kauf empfehle es sich, die Komponenten danach auszuwählen, wofür der Rechner genutzt werden soll. Insbesondere bei der Grafikkarte sollte der Verbraucher eine Überdimensionierung vermeiden, denn durch leistungsfähige Chips geht nicht nur der Stromverbrauch nach oben, sondern auch der Anschaffungspreis, so das Institut. Ein Faktenblatt sowie weitere Studien und Hintergrundpapiere stellt das Öko-Institut auf einer eigenen „Green-IT-Webseite“ zur Verfügung.

ZDNet.de Redaktion

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