Open Source ist auch beim CRM eine Alternative

Der Siegeszug der Open-Source-Software wird weitergehen, davon ist das Markforschungsunternehmen IDC überzeugt. Bis zum Jahr 2011 werde das Open-Source-Geschäft jährlich im Schnitt um 26 Prozent auf dann 5,8 Milliarden Dollar zulegen. Ein Bereich, in dem sich quelloffene Anwendungen zu einer echten Alternative entwickeln, ist auch das Customer Relationship Management (CRM). Und das, obwohl die Vielfalt der Closed-Source-Angebote bereits überwältigend ist: Der diesjährige CRM-Report der Katholischen Universität Eichstätt führt insgesamt 78 kommerzielle und quelloffene CRM-Lösungen auf. Eine Abfrage beim Open-Source-Portal Sourceforge.net liefert weit mehr als 350 Projekte, die sich im Umfeld von CRM-Software tummeln, wobei dies natürlich noch wenig über Marktreife, Verfügbarkeit und Support einzelner Anwendungen aussagt.

„Inzwischen dürfte es in Deutschland 200 bis 500 Installationen von operativ genutzten CRM-Systemen auf Open-Source-Basis geben“, schätzt Ralf Korb, Research Fellow des Beratungsunternehmens Hewson Group. Die auf den ersten Blick relativ geringe Zahl führt er darauf zurück, dass viele der Lösungen hierzulande noch nicht so lange präsent sind. Korb hält Open-Source-Angebote jedenfalls für eine ernst zu nehmende Alternative, wenn ein Unternehmen ein CRM-System sucht.

Dank eines geschickten Marketings gehört das quelloffene CRM-System Sugar aus den USA sicherlich zu den bekanntesten Produkten in diesem Umfeld. Da überrascht es manchen Zeitgenossen, wenn er hört, dass es sogar ein recht erfolgreiches Open-Source-Produkt aus Deutschland gibt: Wice CRM Groupware. Diese sozusagen rein deutsche Lösung wird vom gleichnamigen Hamburger Unternehmen entwickelt, das auch Beratung und Support leistet. Auf um die hundert Kunden beläuft sich nach eigenen Angaben die installierte Basis von Wice. Die Software gibt es auch als Mietlösung.

Und Wice hat etwas vorzuweisen, was bislang kein anderes der quelloffenen Konkurrenzprodukte in Deutschland besitzt: eine Zertifizierung durch die Karlsruher Schwetz Consulting, ein Beratungsunternehmen, das sich auf das Thema Kundenbeziehungsmanagement spezialisiert hat. In puncto Alltags- und Zukunftstauglichkeit bekam die Software dabei die Bestnote. „Man merkt dem System an, dass es nach deutschen Denkmustern strukturiert ist“, findet auch Hewson-Berater Korb. Beispielsweise seien für das Vorgangsmanagement bereits branchentypische Szenarien hinterlegt, etwa für Logistikdienstleister oder Unternehmen der Unterhaltungselektronik.

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ZDNet.de Redaktion

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