Forscher der Pennsylvania State University (PSU) haben in der vergangenen Woche vor der IEEE High Speed Study Group einen Durchbruch im Bereich der Datenübertragung per Kupferkabel vorgestellt: Den Wissenschaftlern zufolge sind über in lokalen Netzwerken gebräuchliche Kupfer-Ethernet-Kabeln Übertragungsraten von 100 GBit/s auf einer Entfernung von bis zu 100 Metern möglich. Das wäre das Zehnfache der bisherigen Transferrate.
Die PSU-Forscher haben einen spezielle Transmitter-Receiver-Einheit entwickelt, die Interferenzen minimiert und eine Fehlerkorrektur durchführt. „Eine Rate von 100 GBit/s über 70 Meter ist definitiv möglich, und wir arbeiten daran, das auf 100 Meter auszuweiten“, sagt Ali Enteshari von der PSU.
Während auf große Entfernungen die meisten Internetsysteme Glasfaserkabel nutzen, sind Kupferkabel auf kurzen Strecken gebräuchlich. „In Heimnetzwerken beispielsweise ist es teurer, Glasfaserkabel zu verwenden“, so Enteshari. Allerdings wurden bisher keine konkreten Kosten für die neue Technik inklusive notwendiger Repeater oder anderer Geräte genannt.
Bis kupferbasierte Ethernet-Kabel mit 100-GBit/s-Durchsatzrate für die Breitband-Internetverbindung daheim genutzt werden können, wird es den Wissenschaftlern zufolge noch dauern. Aktuelle Modems seien nicht auf solch hohe Raten ausgelegt. Zudem sei die Strukturgröße aktueller Chips mit etwa 65 Nanometern noch zu groß, um passende Geräte mit derzeitiger Technik zu realisieren. Die Forscher erwarten geeignete Modems in zwei bis maximal drei Mikrochip-Generationen.
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