Mikrowellen ohne Herd: Mehr Elektrosmog durch Wimax?

Internet auch in ländlichen Gegenden, schnurlos und zu günstigen Preisen – das klingt zunächst gut. Wimax heißt die neue Technik, die vor allem DSL Konkurrenz machen soll. Fünf Unternehmen schnappten sich vergangenes Jahr die deutschen Lizenzen, nun bauen sie nach und nach die Basisstationen auf. Diese schicken die Daten kilometerweit übers Land, und zwar in Form von hochfrequenten Mikrowellen, wie sie auch bei Handys, schnurlosen Telefonen, WLAN und Bluetooth zum Einsatz kommen. Mindestens eines dieser Geräte findet sich mittlerweile in beinahe jedem Haushalt, und mit jedem Jahr kommen neue hinzu. Marktforschern zufolge wurden allein 2006 weltweit knapp eine Milliarde Handys verkauft. Die Strahlenbelastung steigt kontinuierlich.

Menschen absorbieren die hochfrequenten Strahlen, nehmen sie also in sich auf. Dass die Strahlen das menschliche Gewebe erwärmen können, ist wissenschaftlich erwiesen. Das Ausmaß der Erwärmung hängt von der Frequenz und Intensität der Strahlung ab, aber auch von der Entfernung der Strahlenquelle und von der Art des Gewebes. Die gesetzlichen Grenzwerte werden als spezifische Absorptionsrate (SAR) angegeben. Diese sagt aus, welche Strahlungsleistung in Watt der Körper je Kilogramm Gewicht absorbiert. Wirkt auf den gesamten Körper eine Strahlung mit einem SAR-Wert von 4 Watt pro Kilogramm ein, erhöht sich die Körpertemperatur um 1 Grad Celsius – ähnlich wie bei normaler körperlicher Tätigkeit.

In Deutschland liegt die SAR-Obergrenze bei 2 Watt pro Kilogramm über je 10 Gramm gemittelt. Das entspricht den Empfehlungen der internationalen Strahlenschutzkommission ICNIRP. Bei ortsgebundenen Sendestationen wie Wimax und UMTS werden die Grenzwerte auf Basis der Leistungsflussdichte festgelegt. Sie darf einen Wert von 10 Watt je Quadratmeter nicht überschreiten, bei GSM liegt der Wert noch etwas niedriger.

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ZDNet.de Redaktion

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