Peter Fleischer, Datenschutzbeauftragter bei Google, hat einen selbst entwickelten globalen Datenschutzstandard vorgestellt. Googles Datenschutzvorschlag orientiert sich an dem bereits von der Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) entwickelten Datenschutzrahmen. „Alle Datenschutzbestimmungen sollten sich vor allem auf die Gefährdung der Privatsphäre der Konsumenten konzentrieren“, sagt Fleischer.

Google ist überzeugt, dass ein globaler Mindeststandard auf diesem Gebiet erforderlich ist. Dieser kann entweder durch Gesetze oder durch Selbstregulierung definiert und überwacht werden. Wichtig ist jedoch eine Zusammenarbeit zwischen den Regierungen und dem privatem Sektor“, führt Fleischer aus. Google hat mit seinem Datenschutzvorschlag bereits das Interesse von Microsoft und Yahoo geweckt.

Doch die neuen Bemühungen des Suchdienstanbieters werden eher kritisch beurteilt. Ein Datenschutzbeauftragter vermutet hinter Googles Initiative die Absicht, sich in ein gutes Licht rücken zu wollen. Denn das Unternehmen wird derzeit wegen der geplanten Übernahme der Online-Werbefirma Doubleclick von der US-Regierung genau beobachtet.

Marc Rotenberg, Geschäftsführer des Electronic Privacy Information Center nannte das APEC-Datenschutzgesetz veraltet. „Es ist das schwächste internationale Rahmenwerk für Datenschutz und liegt weit hinter den europäischen Auflagen zurück“, so seine Kritik. Auch die transatlantischen Übertragungen zwischen Europa und den USA verlangten schärfere Gesetze. Vor allem beanstandet Rotenberg, dass sich das Gesetz auf den Nachweis der Verletzung der Privatsphäre der Konsumenten stützt. „Die Richtlinien wurden entwickelt, als die Konsumenten noch nicht um ihre Identität fürchten mussten und es noch keine Sicherheitsbedenken gab“, erklärt Rotenberg.

ZDNet.de Redaktion

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