Highspeed-Internet über TV-Frequenzen

Eine Gruppe von US-Technologieunternehmen arbeitet an einer Möglichkeit, ungenutzte analoge TV-Frequenzen für einen Highspeed-Internet-Service zu nutzen. Der Gruppe, die sich White Spaces Coalition (WSC) nennt, gehören Branchengrößen wie Microsoft, Google, Dell und HP an. Erste Geräte für das System sollen bereits entwickelt worden sein.

Die WSC bemüht sich derzeit um eine Absegnung des Vorhabens durch die Federal Communications Commission (FCC). Im Juli wurden die ersten Prototypen der WSC von der FCC allerdings als untauglich befunden. Bislang konnten die Anforderungen nur unter Laborbedingungen erreicht werden.

Das Vorhaben der WSC klingt vielversprechend. Das System werde die gesamte USA mit drahtlosem Internet versorgen und somit vor allem die Abdeckung von ländlichen Gebieten sicherstellen. Downloadraten von bis zu 80 MBit/s sollen möglich sein. Blake Harris, Sprecher der WSC, erklärt, dass man die neue Technologie auf den Markt bringen wolle, sobald die analogen Frequenzen abgeschaltet würden. Dies passiert in den USA im Februar 2009. Zum Teil werden die Frequenzen zwar wieder von den TV-Anstalten besetzt, um HDTV digital auszustrahlen, jedoch bleiben dabei einige Frequenzen frei – die sogenannten White Spaces.

Auch in Europa stellt sich die Frage nach der weiteren Nutzung der analogen TV-Frequenzen. Die komplette Umschaltung auf digitales TV soll in der EU spätestens 2012 erfolgen. Mit der DVB-T-Nachfolgetechnik DVB-T2 wurden die ersten Ansprüche auf frei werdende Analogfrequenzen bereits angemeldet. Die DVB-Group hat mittlerweile angekündigt, dass der DVB-T-Nachfolgestandard bereits ab 2009 am Markt verfügbar sein wird. In Deutschland ist die Einführung nicht sehr wahrscheinlich, da HDTV über Satellit ausgestrahlt wird.

ZDNet.de Redaktion

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