Metakall will mobiles VoIP revolutionieren

Unter dem Namen Metakall entwickeln irische Forscher eine neue Mobilfunktechnologie, die den globalen Markt erobern soll. Das Uni-Projekt am Centre for Telecommunications Value Chain Research (CTVR) in Dublin wurde nun mit Fördergeldern in Höhe von 400.000 Euro ausgestattet, um die Lösung zur Marktreife zu bringen. Metakall soll Nutzern die Möglichkeit bieten, günstige IP-Telefonate via WLAN zu führen, ohne einen Vertrag mit dem Betreiber des Hotspots eingehen zu müssen.

„Mit Metakall ist es möglich, an Hotspots weltweit mit WLAN-fähigen Mobiltelefonen oder Laptops Telefongespräche zum Preis von weniger als fünf Cent zu tätigen“, sagt CTVR-Direktor Donal O’Mahony. Möglich wird das durch eine neue Funktion, mit der die Abrechnung der Kosten nur auf Basis der tatsächlich genutzten Online-Gesprächszeiten erfolgt.

„Derzeit sind IP-Telefongespräche via WLAN nur möglich, wenn der User einen eigenen Zugang hat. Der ist entweder mit einer vertraglichen Bindung und monatlichen Kosten oder mit dem Kauf einer Wertkarte verbunden“, so O’Mahony. Also sei die Nutzung von Diensten wie Skype oder Vonage nur nach Bezahlung des ISPs möglich. „Nach unserer Auffassung machen diese Aufwendungen keinen Sinn, wenn man nur schnell ein Gespräch führen will.“

Metakall nutzt eine Abrechnungstechnik, bei der dem Betreiber des Hotspots eine kleine Summe für die tatsächliche Onlinezeit bezahlt wird. „Unsere Software ist auf dem Mobiltelefon oder Notebook installiert und loggt sich automatisch am nächsten verfügbaren Hotspot ein“, so O’Mahony. Kosten entstünden nur dann, wenn ein Gespräch geführt werde. Der Preis werde während des Telefonats angezeigt. „Die Kosten werden zwar unterschiedlich sein, allerdings rechnen wir damit, einen Durchschnittspreis von fünf Cent zu erreichen“, sagt der CTVR-Chef.

Derzeit stehen die Entwickler von Metakall in Verhandlungen mit Netzbetreibern. Das Konzept stoße auf eine hohe Resonanz, so O’Mahony. Die Software soll unter gängigen Betriebssystemen sowie auf Handys und PDAs laufen. Zudem wollen die Forscher mit Anbietern von reinen WLAN-Telefonen wie Linksys oder Netgear zusammenarbeiten.

ZDNet.de Redaktion

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