Cyber-Zwilling hält in Chats die Stellung

Wer viel Zeit in Chat-Rooms verbringt, braucht vielleicht eine virtuelle Quasselstrippe als Stellvertreter. Ein Startup-Unternehmen aus Australien bietet dafür jetzt den Dienst My Cybertwin an. Mit der Software, die noch in einer frühen Version vorliegt, kann man eine virtuelle Persönlichkeit erzeugen, die mit anderen chattet, während man selbst offline ist.

Liesl Capper, Mitgründerin der Firma Relevance Now, die My Cybertwin entwickelt hat, sagt, dass die „Chat-Bot“-Technik in Blogs und auf Flirt- sowie Community-Sites wie Myspace funktioniere. Dafür müsse man lediglich einen Code-Schnipsel auf die jeweilige Site kopieren. Capper beschreibt die Software als eine Online-Erweiterung der eigenen Persönlichkeit. „Sie kann mit Freunden reden, wenn man gerade schläft, oder Bekannten sagen, wo Samstagabend die Party stattfindet.“

Bei My Cybertwin habe der Anwender die Auswahl zwischen fünf Grundcharakteren wie „warmherzig, intellektuell“ oder „keck, kumpelhaft“. Dieser Charakter trete dann als Stellvertreter bei Chats mit Freunden und Fremden auf. Die Kunden könnten die Persönlichkeit ihres Zwillings aber auch an ihre Wünsche anpassen, indem sie eine Reihe psychologischer Fragen wie „Ist Erfolg ein Antrieb in Ihrem Leben?“ beantworteten. Das gebe dem Bot einen komplexeren Charakter.

Die Anwender könnten zusätzlich Antworten auf gängige Fragen vorgeben, so dass ihr Chat-Bot auf eine bestimmte Art und Weise reagiert. Der Cyber-Zwilling sei aber auch so programmierbar, dass er seinem Gegenüber bestimmte Fragen wie „Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben?“ stellt. Die Antworten erschienen anschließend in der Log-Datei, die My Cybertwin von allen Gesprächen führe. Capper sagt, dass der Dienst auch FAQs für Blogger, Firmen oder Prominente, die eine eigene Website haben, übernehmen könne. Capper: „Website-Betreiber und Blogger brauchen Bots, damit Surfer sie kennenlernen, auch wenn sie gerade nicht erreichbar sind. Unternehmen können umgekehrt etwas von ihren Kunden erfahren, ohne direkt mit ihnen in Kontakt zu treten.“

ZDNet.de Redaktion

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