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Apple und seine Fans: Greenpeace gehört leider nicht dazu

„Die IT-Industrie hat E-Mails erfunden und damit den Papierbedarf und den Posttransport entlastet, sie hat die Video-Konferenzen erfunden, wodurch unnötige Flugreisen eingespart werden, aber sie bleibt bei sich selbst und ihren Produkten schlichtweg ein immenser Umweltsünder“, sagt Greenpeace-Sprecherin Zeina Alhajj.
Damit meint sie vor allem Apple Computers, das sie als das schwarze Schaf der Branche ansieht, denn im soeben veröffentlichten Bericht über die Umweltfreundlichkeit der Elektronikbranche ist Apple hinter HP das Schlusslicht.

„Obwohl Apples Kreativität beim Design und in der Technologie beeindruckend ist, können wir keine Anstrengungen bei der Verbesserung der Umweltfreundlichkeit erkennen“, sagt Rick Hind von Greenpeace USA und Mitverfasser des Reports.

Greenpeace hat seine Bewertung auf zwei Kriterien ausgerichtet: Erstens, wie geht das Unternehmen mit gefährlichen chemischen Substanzen um; zweitens, welche Verantwortung übernimmt das Unternehmen für die erstellten Produkte, deren Nutzung und vor allem Entsorgung. Minuspunkte vergab Greenpeace für jede gefährliche Substanz, und Pluspunkte gab es für den Versuch, die damit entstehenden Umweltprobleme so gering wie möglich zu halten, beispielsweise durch detaillierte Entsorgungshinweise auf der Webseite. Hierzu zählt auch der international anerkannte Wissenschafts-Codex des „Vorsichtsprinzips“. Danach sind alle Hersteller für den Beweis der Unschädlichkeit eines Werkstoffes verantwortlich, solange es keine anderen allgemein anerkannten Untersuchungsergebnisse darüber gibt. „Unbekannte Materialien gelten als schädlich, bis entweder der Verwender oder eine international anerkannte Einrichtung die Verträglichkeit nachgewiesen hat“, sagt Alhajj über die gewählte Bewertungsmethode.

Nach diesen komplexen Kriterien erhielt Apple auf einer Skala von eins bis zehn nur magere 2,3 Punkte. Dieses schlechte Abschneiden der optisch so besonders schönen Apple-Computer liegt vor allem daran, dass Apple sehr viele Materialien verbaut, die einer strengen Regulierung unterliegen. Hierzu zählen beispielsweise toxisches PVC und BFR (Brominated Flame Retardants).

Auch mit anderen Materialien – die zwar weniger streng reguliert, aber trotzdem gefährlich sind – gehe Apple zu sorglos um. Dazu gehören unter anderen Blei, Kupfer und Cadmium, so die Meinung der Umweltschutzaktivisten-Gruppe. Dass sie Verwendung von schädlichen Materialien so hoch einstufen, liegt daran, dass sie eine außerordentliche Belastung für die Dritte Welt sind, weil sie dort durch die unkontrollierte Entsorgung eine besondere Gefahr für die Menschen und die allgemeinen Lebensbedingungen darstellen.

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ZDNet.de Redaktion

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