Online-Singlebörsen so beliebt wie noch nie

Fast jeder Zehnte sucht seinen Traumpartner über das Internet. Dies geht aus einer heute präsentierten Studie des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hervor. Demnach stieg der Nutzeranteil von Singlebörsen in Deutschland um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf ungerechnet 7,2 Millionen User. Im Vergleich dazu waren im September 2005 nur 5,8 Millionen Internet-Nutzer auf der Suche nach dem Traumpartner. Der vorherrschende Trend wird darin bestätigt, dass „sich 2006 etwa zwei Millionen Paare über Singlebörsen fanden“, so Stephan Kahl, Pressesprecher Public Sector & Neue Märkte des Bitkom.

Die erhobenen Daten stammen aus einer Analyse von Comscore Networks, die das weltweite Surfverhalten von über zwei Millionen Internetnutzern untersuchten. Da der Online-Dating-Markt aufgrund seiner teilsektoralen Ausdifferenzierung allein in Deutschland bereits mehrere Dutzend Anbieter umfasse, sei ein weiteres Wachstum der Branche anzunehmen, erläutert Kahl. Der Experte verweist in diesem Zusammenhang auf das bestehende Funktionsspektrum an Angeboten. Neben nutzerbasierten Profilen seien vor allem auch Chats sehr beliebt.

So genannte Matchmaker – Online-Agenturen, die anhand eingegebener Profildaten in abgleichender Weise nach dem passenden Partnergegenstück suchen – müssten verstärkt als Ausdruck bestehender Trends angeführt werden, erklärt Kahl. Daher seien Zahlen über die ökonomische Reichweite von Kontaktanzeigen-Portalen auch nicht im Detail generierbar.

Besonders auffällig ist die geografische Verteilung der Nutzer von Online-Singlebörsen. In Großstädten ist das Interesse laut der Studie am stärksten, da hier besonders viele Singles leben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lebt in Berlin in rund jedem zweiten Haushalt nur eine Person. Danach folgen in absteigender Reihenfolge die bundesdeutschen Stadtstaaten Hamburg mit 48,7 Prozent und Bremen mit 48,2 Prozent. Unterschiede lassen sich hingegen auf Länderebene festmachen, da beispielsweise in Sachsen-Anhalt und Brandenburg der Anteil der Einpersonenhaushalte gerade einmal rund 35 Prozent beträgt. Aus diesem Grund erläutert Kahl, dass „die gezielte Suche nach dem Traumpartner auch mittels Ortseingrenzung möglich ist“.

Befördert wird der Boom des Online-Dating-Geschäfts durch oftmals angebotene Gratis-Mitgliedschaften, die sich als portalbezogenes Entgegenkommen verstehen und bei Bedarf in gebührenpflichtige Angebote umwandeln lassen. Außerdem sei die technische Entwicklung und Verbreitung von schnellen Breitband-Zugängen für die Branche positiv. Obwohl Deutschland derzeit nur im Mittelfeld bei Breitband-Zugängen liegt, schätzt der Experte für Ende 2006 den Zuwachs der Versorgungsrate aller Haushalte auf insgesamt 35 Prozent, wobei bis 2009 50 Prozent prognostiziert werden. Damit wäre es für Nutzer von Singlebörsen noch einfacher und schneller möglich, größere Bilddateien unkompliziert ins eigene Profil zu laden.

ZDNet.de Redaktion

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