Parallels Desktop for Mac: Windows unter Mac OS im Test

Sind die grundlegenden Parameter festgelegt, kann die Installation des Gast-Betriebssystems beginnen. Hierfür legt man eine bootfähige Windows-CD ins Laufwerk. Alternativ kann das Windows-Setup auch von einem Image-File im ISO-Format erfolgen. Die anschließende Setup-Prozedur entspricht exakt der herkömmlichen Windows-Installation.

Erfreulicherweise vergeht allerdings nicht so viel Zeit wie gewohnt, da der Software von Beginn an die volle System-Performance zur Verfügung steht. Schließlich läuft das Programm ja unter Mac OS und muss nicht wie die normale Windows-Installation mit DOS-Treibern, die nur eine schlechte Performance bieten, auf die Festplatte und das CD-Laufwerk zugreifen. Sobald die Installation beendet ist, kann man Windows im Fenster oder auch im Vollbild-Modus ausführen.

Will man weitere Windows-Installationen durchführen, muss diese Prozedur nicht wiederholt werden. Dazu erlaubt die Software das Klonen einer bestehenden Virtuellen Maschine. Bei der geklonten Variante muss allerdings der Windows-Name geändert werden, da ansonsten Konflikte im Netzwerk auftreten.

Optimale Performance mit Parallel Tools

Die Anzahl der gleichzeitig ausführbaren Virtuellen Maschinen ist allerdings durch die vorhandenen System-Ressourcen begrenzt. Der verfügbare Arbeitsspeicher ist das erste Limit, das man schnell erreicht. Mit 1 GByte RAM sind allenfalls zwei Virtuelle Maschinen mit angemessener Peformance ausführbar. Im Test mit dem Mac Pro, der über 4 GByte Arbeitsspeicher und zwei Dual-Core-Chips verfügt, ist das System auch mit vier Virtuellen Maschinen noch schnell.

Für eine optimale Performance sollten zusätzlich die Parallel Tools (Menü – VM – Parallel Tools installieren) installiert werden. Vor allem der Bildschirm-Treiber verbessert die Leistung enorm. Zudem ermöglicht der Treiber unterschiedliche Auflösungen für Vollbild- und Fensterdarstellung der Virtuellen Maschine. So kann man bei der Fenster-Darstellung die Auflösung auf 800 mal 600 Bildpunkte begrenzen, um somit die Übersicht zu behalten. Wird in die Vollbild-Darstellung gewechselt, steht dann auch die volle Auflösung des Displays zur Verfügung.

Die anderen Anwendungen bieten ebenfalls eine verbesserte Usability. Die Maus-Synchronisation sorgt dafür, dass man aus der Virtuellen Maschine ins Mac OS wechseln kann, ohne dass die Tastenkombination „Apfel“ und „Tab“ gedrückt werden muss. Diese Funktionalitäten stehen beispielsweise unter Vista gegenwärtig noch nicht zur Verfügung, was die Nutzbarkeit des neuen Microsoft-Betriebssystem, das für Dezember 2006 erwartet wird, einschränkt.

Neben der sehr guten Windows-Performance interessiert natürlich die Leistung bei Verwendung von Standard-Applikationen. Bei einem Benchmark-Test ist allerdings darauf zu achten, dass in der Virtuellen Maschine die Timer-Funktion vieler Benchmark-Tools nicht korrekt funktioniert. Sowohl die Winstone-Tools als auch der Cinebench liefern keine genauen Ergebnisse. Für Leistungstests sollte also die Stoppuhr zum Einsatz kommen.

Im Test mit Cinebench, das für Windows und für Mac OS verfügbar ist, zeigt die virtuelle Windows-Maschine kaum schlechtere Performance als das native Mac OS. Der Rendering-Prozess ist in der Virtuellen Maschine nach einer Minute und sieben Sekunden beendet. Unter Mac OS benötigt das Programm nur fünf Sekunden weniger. Allerdings gibt es eine gravierende Einschränkung: Während unter Mac OS beide Kerne des Dual-Core-Chips Core 2 Duo zur Verfügung stehen, muss sich das virtuelle Windows mit einem CPU-Kern begnügen. Somit kann ein Rendering mit beiden CPU-Kernen nur unter Mac OS durchgeführt werden. Cinebench ist in dieser Betriebsart nach 34 Sekunden mit dem Job fertig. Somit zeigt sich dann doch ein gravierender Leistungsunterschied zwischen echter und virtuellem Betriebssystem.

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ZDNet.de Redaktion

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