Google schließt Vertrag mit Associated Press

Google wird künftig für Material der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) bezahlen. Die beiden Unternehmen haben einen Vertrag geschlossen, der die Basis für einen neuen Google-Service bilden soll.

„Der Deal betrifft eine zukünftige Anwendung, die wir derzeit planen“, bestätigt Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland. Wie viel und in welcher Form der Suchmaschinenbetreiber an AP für Nachrichten und Fotos bezahlen wird, wolle Google nicht öffentlich bekannt geben, so Keuchel.

In der Vergangenheit war Google bereits mit einigen Presseagenturen in Streit geraten, da die Rubrik Google News Inhalte präsentiert, ohne dafür zu bezahlen. Der Internetriese sieht dies jedoch gelassen und beruft sich auf das Prinzip der „fairen Anwendung“. „Google News zeigt nie eine komplette Meldung, sondern nur Schlagzeilen und verlinkt dann direkt auf die Urheberseite“, erklärt Keuchel. Somit werde auch in keinem Fall das Urheberrecht verletzt. Der Vertrag mit AP werde laut Google nichts daran ändern, dass eine kostenlose „faire Anwendung“ von Agenturmaterial zulässig sei.

Trotz Berufung auf die Einhaltung des rechtlichen Rahmens hat sich die Suchmaschine mit ihrer Nachrichtenrubrik bereits Klagen eingehandelt. Im vergangenen Jahr wurde Google von der französischen Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP) aufgrund angeblicher Copyright-Verletzungen vor Gericht gezerrt. Die AFP klagte auf 17,5 Millionen Dollar Schadenersatz und hofft nun, dass der Vertrag zwischen Google und AP ihre Forderungen untermauern wird.

Die Google-Sprecherin Sonya Borlav erklärte, es sei nicht neu, dass der Konzern für Beiträge bezahle. Schon in der Vergangenheit wurden Rundfunkanstalten und Buchverleger finanziell dafür entschädigt, dass sie urheberrechtlich geschütztes Material zur Nutzung im Internet freigaben. Agenturmeldungen wie etwa von AP seien bislang zudem immer als solche gekennzeichnet worden, erklärt Keuchel. Ob es künftig weitere Partnerschaften mit anderen Agenturen geben wird, wolle Google derzeit nicht kommentieren.

ZDNet.de Redaktion

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