Botnets: Die Zombie-Schwadronen der Profi-Hacker

Im Januar dieses Jahres bekannte sich der 20-jährige Jeanson James Ancheta vor einem amerikanischen Gericht schuldig in Regierungscomputer eingebrochen zu sein und mit betrügerischen Absichten die Kontrolle über die Rechner übernommen zu haben.

Er hatte trojanische Software in die Systeme des US-Marine-Zentrums Naval Air Weapons Station in China Lake in der kalifornischen Mojave-Wüste eingeschleust, was es ihm ermöglichte, die Computer im dortigen Netzwerk zu manipulieren. Anschließend hat er mithilfe der gekaperten Computer Klicks auf Onlineanzeigen erzeugt, für welche die jeweiligen Werbeträger je nach Traffic Geld bezahlten.

Das klingt nach einem viel zu aufwändigen und harmlosen Dummejungenstreich – bis auf die Tatsache, dass Ancheta mit dieser Masche 60.000 Dollar verdient hat bevor seine Machenschaften aufgedeckt wurden.

Darüber hinaus stellte sich heraus, dass er weltweit rund 400.000 Computer unter Kontrolle hatte, die er aus der Ferne manipulierte und für seine Zwecke nutzte – um Werbetraffic zu generieren, infizierte Software an weniger gut geschützte Computer zu verschicken und massenhaft Spam zu versenden.

Ancheta ist ein typisches Beispiel für Betrüger, die ihr Unwesen in der Welt des Internets treiben und durch heimliche Betrügereien versuchen an Geld zu kommen. Sie schleusen unbemerkt Spyware oder Trojanische Pferde in die Rechner ahnungsloser Benutzer ein. Einmal installiert befolgen diese an sich eher unauffälligen Programme die Befehle, die sie aus der Ferne erhalten.

Benutzer bemerken nur selten, dass ihre Rechner gekidnappt wurden. Das System arbeitet weiter wie bisher, wenn auch bisweilen etwas langsamer, aber sie haben keine Kontrolle über die geheimen Aufgaben, die ihre Rechner ausführen.

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ZDNet.de Redaktion

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