Intelligente Sensornetzwerke auf dem Weg zum Massenmarkt

Intelligente Sensornetzwerke, die sich für die Logistik in Gebäuden oder Diebstahlsicherung einsetzen lassen, sind auf dem Vormarsch. Derzeit liefern sich eine Reihe von Startups einen Kampf um die Weiterentwicklung einer neuen Sorte von Sensoren, so genannter Motes. Ein Großteil der Entwicklungsarbeit auf diesem Gebiet hat die University of California at Berkeley mit finanzieller Unterstützung von Intel und der Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums geleistet.

Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Perspektiven hat etwa erst gestern, Montag, die Arch Rock Corporation das Licht der Welt erblickt, wie das Wall Street Journal berichtet. Chairman ist der ehemalige UC-Berkeley-Professor David Culler. Intel und zwei weitere Risikokapitalgeber pumpen fünf Millionen Dollar in das Unternehmen, das Software zur Analyse der von den Sensornetzwerk-Knoten aufgezeichneten Daten entwickeln will. Motes, Bausteine für intelligente Sensorennetzwerke, sind kaum größer als ein 50-Cent-Stück, derzeit aber mit Kosten von bis zu zwei Dollar pro Stück noch zu teuer für die Massenanwendung.

„Motes sind momentan im Forschungsstadium“, erklärt Intel-Sprecher Hans-Jürgen Werner. Im Test ist etwa der massenhafte Einsatz der Winzlinge in Waldbrandgebieten. Dort sollen die Sensoren über selbst aufbauende Kommunikationsnetze etwa Schwelfeuer melden und so die Ausbreitung von Bränden verhindern. Wann die Sensoren in großen Mengen hergestellt werden, sei aber schwierig vorherzusagen, meint Werner. In Nischenanwendungen sei der Einsatz von Motes dagegen schon vorstellbar.

„Die Anwendungsmöglichkeiten für Sensornetzwerke sind sehr vielfältig“, sagt auch Karin Loidl vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS). Sie könnten etwa bei der Verfolgung von Gütern im Logistikbereich, zur Lokalisierung von Personen oder zur drahtlosen Überwachung von Patienten oder Säuglingen eingesetzt werden. Nun gelte es, noch energiesparendere Protokolle zu entwickeln und die Kosten weiter zu drücken, beschreibt Loidl die Herausforderungen der Zukunft.

Das IIS setzt bei Sensornetzwerken vor allem auf Industrieprojekte. Dort sind auch bereits einige Anwendungen im Einsatz. Die Zigbee-Technologie nimmt dagegen verstärkt die Home-Automatisierung ins Visier. Eine erste standardisierte Ausprägung wird in Zigbee, basierend auf dem IEEE-802.15.4-Standard, beschrieben. In der Zigbee-Allianz haben sich namhafte Elektronikkonzerne wie Philips, Motorola und Cisco zusammengeschlossen, um einen stabilen und offenen Standard für Sensornetzwerke zu definieren.

ZDNet.de Redaktion

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