Breitbandaufrüstung der UMTS-Netze stärkt Mobilfunk

Der Markt für die Ausrüstung von Mobilfunknetzen ist zur Zeit ein Wachstumstreiber. Die Ausrüster profitieren von den stetig steigenden Kundenzahlen der Netzbetreiber und der zunehmenden Nutzung der Mobiltelefone, die inzwischen auch dem Festnetz Konkurrenz macht. Nach Angaben von Ericsson ist schon die Marke von zwei Milliarden Mobilfunknutzern überschritten.

In den kommenden fünf Jahren werde man eine weitere Milliarde an Neukunden gewinnen. Beim Ausrüstungsgeschäft für Mobilfunknetze konnte Ericsson um 13 Prozent zulegen. Besonders der Umsatz mit Dienstleistungen, die bis zum Betrieb von ganzen Mobilfunknetzen reichen können, wächst beim Schwedischen Konzern mit 25 Prozent überdurchschnittlich. Impulse kommen auch von der Umstellung der Mobilfunknetze auf den UMTS-Standard, der bei rund 100 Netzen erfolgt ist.

„Rund die Hälfte davon arbeitet mit der Technik von Ericsson“, so Lars Bayer, Pressesprecher bei Ericsson in Deutschland. Potenziale für das eigene Geschäft sieht Bayer zudem bei der Breitbandaufrüstung der bestehenden UMTS-Netze. „Wozu die Bandbreite sinnvoll genutzt werden kann, zeigt das IP-Multimedia-Subsystem (IMS). Es ist eine Komponente bei der Evolution zu vollständig IP-basierten Netzen. Künftig wird es für den Mobilfunk und für das Festnetz eine gemeinsame Service-Plattform mit gleichen Kontroll- und Übertragungsprotokollen geben“, so der Ericsson-Sprecher. In Zukunft könne beispielsweise ein Architekt mit seinem Smartphone auf der Baustelle die Bauzeichnung oder Fotos des Baufortschritts in Echtzeit mit dem Kollegen im Büro abgleichen und bearbeiten. „Profitieren wird davon nicht zuletzt die Firmenkommunikation.

Die Migration hin zu Firmenlösungen, die auf dem Internet Protokoll basieren, wird sich durch IMS noch beschleunigen. Zudem werden von Netzbetreibern angebotene IP-Centrix-Dienste für Kleinunternehmen und Selbständige neuen Schwung erhalten. Schon heute gibt es Lösungen wie One Phone, bei denen alle Leistungen der Telefonanlage eines Unternehmens den Mitarbeitern auch auf dem ‚kleinen Handy‘ zur Verfügung stehen – und das zu moderaten Kosten. Denn der Trend zu Flatrates und günstigen Tarifen für Datenvolumen im Mobilfunk ist nicht aufzuhalten“, prognostiziert Bayer.

Die Tendenz zu Breitband in Festnetz und Mobilfunk sowie zur IP-Konvergenz eröffne nicht nur Verbrauchern und Geschäftskunden neue Anwendungen und Netzbetreibern neue Umsatzquellen. Auch die Telekommunikationsausrüster profitieren davon. „Die Breitbandaufrüstung in Fest- und Mobilfunknetzen wird zu einer massiven Zunahme des Datenaufkommens führen. Die Übertragungskapazitäten müssen deshalb drastisch erhöht werden“, betont Bayer.

ZDNet.de Redaktion

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