AOL und Microsoft verhandeln wieder

AOL Time Warner und Microsoft verhandeln wieder über einen Merger ihrer Internetsparten America Online und MSN, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ). Die Internetgiganten haben die Gespräche über einen möglichen Deal bereits zu Jahresbeginn gestartet, im Spätsommer wurden die Verhandlungen abgebrochen, da sich Microsoft und AOL unter anderem nicht über die Führung des Unternehmens einigen konnten und es technische Hindernisse gegeben hätte, berichtet das WSJ.

Nun habe man die Verhandlungen wieder aufgenommen, so das WSJ unter Berufung auf Unternehmenskreise. Wenn eine Einigung erreicht wird, könne man bis Ende des Jahres mit einem Merger rechnen. In erster Linie werde verhandelt, wie die Suchtechnologie von Microsoft mit dem Web-Content von AOL verknüpft werden kann. Aber auch eine Zusammenarbeit in anderen Bereichen sei möglich. Wenn die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, würde durch eine Fusion das größte Internetunternehmen der Welt entstehen. Laut WSJ ist noch nicht bekannt, ob das Angebot für die 20,7 Millionen AOL-Kunden und die 2,7 Millionen User von MSN zusammengelegt wird. Microsoft und AOL wollten die Gerüchte über neuerliche Verhandlungen nicht kommentieren.

Für Microsofts Suchtechnologie wäre der Merger ein Impuls, der das Unternehmen seinem Ziel näher bringen soll, Google als Nummer eins der Suchmaschinen abzulösen. Derzeit nutzt AOL die Suchtechnologie von Google, der Suchriese lukriert elf Prozent seiner Werbeumsätze über America Online. Google hat erst vergangene Woche bekannt gegeben, dass ein Abkommen mit Sun Microsystems unterzeichnet wurde, in dem die gemeinsame Vermarktung und der gegenseitige Vertrieb von Softwareprodukten vereinbart wurden. Sun wird nun die Google-Toolbar gemeinsam mit den eigenen Java-Produkten zum Download bereitstellen. Es wird spekuliert, dass diese Kooperation nur der Anfang einer weiter reichenden Zusammenarbeit sei. Durch die Zusammenarbeit soll die Open-Office-Software von Sun, als direkte Konkurrenz zu Produkten von Microsoft, weiter verbreitet werden.

ZDNet.de Redaktion

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