Nvidia SLI bekommt Konkurrenz: ATI Crossfire X850 XT im Test

Fast ein Jahr nach der Einführung von SLI durch Nvidia hat nun ATI ebenfalls eine Dual-GPU-Lösung fertig. Dass diese sich bei den meisten Benchmarks nicht mit der SLI-Spitzentechnik auf Basis des Geforce 7800 GTX messen kann, liegt allerdings nicht an der prinzipiellen Crossfire-Technik sondern viel mehr daran, dass ATI gegen den Geforce 7800 GTX noch mit der älteren Grafiktechnik X850 XT antritt. Erst der Radeon X1600, dessen Vorstellung für den 5. Oktober geplant ist, sollte das Benchmark-Rennen etwas offener gestalten.

Im Vergleich zur preislich vergleichbaren SLI-Lösung mit Geforce 6800 Ultra, kann die ATI-Lösung aber durchaus mithalten (siehe Benchmarks in der Bildergalerie). Generell bietet ATI gegenüber der Nvidia-Technik das bessere Kantenglättungsverfahren. Oft erzielt die Nvidia-Lösung eine ähnlich gute Bildqualität, wenn eine höhere Anti-Aliasing-Stufe gewählt ist. Zudem arbeitet das Kantenglättungsverfahren bei einigen Spielen wie F1 Challenge 99/02 mit der Nvidia-Lösung nicht zufriedenstellend. Ein weiterer Vorteil der ATI-Technik liegt in der relativ niedrigen Leistungsaufnahme, während in Sachen Geräuschkulisse Nvidia die Nase vorn hat. Besonders positiv bei der Crossfire-Lösung von ATI ist auch, dass nahezu sämtliche 3D-Spiele von der neuen Technik profitieren. Das ist bei Nvidia derzeit noch nicht der Fall.

Mit Crossfire und SLI stehen für den Grafikbereich zwei Lösungen zur Verfügung, die ähnlich wie im Prozessor-Bereich mit Dual Core die Leistung durch die Zuschaltung einer zweiten Recheneinheit steigern. Anders als bei Prozessoren wird dies aber nicht durch einen zweiten Kern auf dem Chip ermöglicht, sondern durch den Einbau einer zusätzlichen Grafikkarte. Die Chips im Grafikbereich sind derzeit noch zu groß, als dass eine Dual Core-Lösung wirtschaftlich wäre. Der Ausschuss bei der Produktion würde die Lösung viel zu teuer machen.

Weitere Infos: ATI Crossfire