Oracle kauft Siebel: Chancen überwiegen Risiken

Lange wurde es vermutet, nun haben die Gerüchte, die sich um Oracle und Siebel rankten, Form angenommen: Anfang dieser Woche hat Oracle bekannt gegeben, Siebel Systems für 5,85 Milliarden Dollar – das sind 10,66 Dollar pro Aktie – übernehmen zu wollen.

Forrester Research hat sich den Deal näher angesehen und ist zu folgendem Schluss gekommen: Siebel stellt für Oracle ein lohnendes Ziel dar. Attraktiv macht den CRM-Spezialisten sein Kundenstamm an Blue Chip-Unternehmen, sein führendes Angebot an CRM-Lösungen und das wachsende Portfolio an Hosted-Services.

» Schlussendlich ist die Übernahme von Siebel eine gute Wahl «
Forrester Research

Auf der anderen Seite werde sich Oracle jedoch großen Herausforderungen gegenüber sehen, da es gerade erst Peoplesoft, Retek und i-flex übernommen hat. Alle übernommenen Firmen und deren Produkte müssen integriert und die Gesamtstrategie der Produktlinien abgestimmt werden. In der Folge ist es notwendig, dass Oracle Siebels CRM-Lösungen zu einem integralen Bestandteil seiner Produkte der nächsten Generation macht.

Schlussendlich sei die Übernahme von Siebel jedoch eine gute Wahl von Oracle. Aus den folgenden Gründen lohne sich dieser Schritt:

  • Verbesserung des CRM-Angebots: Historisch gesehen sei CRM ein Schwachpunkt in Oracles Applikations-Portfolio. Auch wenn Oracle durch die Peoplesoft-Übernahme vom Ansehen von deren früheren Produkt Vantive profitierte, so war das Unternehmen bei Großkunden bisher keine Konkurrenz für Siebel oder SAP.
  • Unterstützung des Kunden- und Wartungsumsatzes: Der Schritt Oracles setze den Konsolidierungsprozess in der Enterprise-Application-Industrie fort. Aufgrund der gesunkenen Zahl an Aufträgen und an Großprojekten entwickelte sich der wachsende Bereich der Wartungsaufträge bei Oracle zu einem Kernbereich. Die mögliche Siebel-Akquisition werde es Oracle nun ermöglichen, eine führende Position im nordamerikanischen CRM-Markt einzunehmen und weltweit stärker mit SAP konkurrieren zu können.
  • Stärkere Rolle im wachsenden Software-as-a-Service-Markt: Ein weiterer positiver Aspekt für Oracle sei das anwachsende Angebot an den Hosted-Services Siebel On Demand. Auch wenn Oracle seine eigene Lösung in dem Bereich hatte, so war das Unternehmen bisher nicht in der Lage, mit den etablierten Anbietern im Software-as-a-Service-Markt zu konkurrieren. Insbesondere im Markt der kleinen und mittelständischen Unternehmen kann Oracle nun stärker auftreten.

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ZDNet.de Redaktion

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