Musikindustrie strebt nach digitaler Angebotsvielfalt

Die Musikindustrie strebt eine Ausweitung ihrer digitalen Angebote an. Zurzeit ist der 99-Cent-Download wie ihn Apple mit Itunes etabliert hat das dominierende Modell beim digitalen Geschäft. Das muss sich aus Sicht der Labels ändern. In Zukunft seien abgestufte Preismodelle gefragt, so Thomas Hesse, Präsident des Global Business bei Sony-BMG, auf der Music 2.0 im kalifornischen Foster City.

Musik werde künftig online in unterschiedlichen Formen, in verschiedenen Veröffentlichungsfenstern angeboten und die Preise werden viel ausgeklügelter sein als das 99-Cent-Modell, so Hesse. Die Palette der Angebote reiche von exklusiven Tracks bei Itunes über Klingelton-Prelease bis zu Live-CDs, die lang nach dem Erscheinungsdatum der Album-CD erscheinen. Zurzeit macht Sony-BMG laut Hesse in den USA rund zehn Prozent seiner Umsätze mit digitalen und mobilen Produkten, in China und Südkorea sogar ein Fünftel. Diese neuen Vertriebswege sollen in Zukunft durch eine Vielzahl an Produkten zu verschiedenen Zeitpunkten/Fenstern („Windowing“) gepusht werden.

Das „Windowing“-Modell lehnt sich ansatzweise an das Modell der Filmindustrie an, das sich an einen Verwertungszyklus hält (Kino – DVD – VOD/Pay-TV – Free-TV). Allerdings bewegt sich Hollywood eigentlich eher weg von diesem Modell. Die Fenster rücken immer näher aneinander, so dass Kinostart und DVD oft schon unmittelbar aufeinander folgen. „Der Grund, warum sich die Filmindustrie vom Windowing weg bewegt, ist die Begeisterung über die DVD-Verkäufe“, so der Analyst David Card von Jupiter Research. Allerdings sei Windowing mit zahlreichen Paketen und verschiedenen Veröffentlichungsterminen im digitalen Zeitalter „eher die natürliche Ordnung der Dinge“, so Card.

ZDNet.de Redaktion

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