Fernsehen über das Internet: Die TK-Branche setzt auf IPTV

Einig sind sich die Fachleute darin, dass die Gestaltung von IPTV-Angeboten gut organisiert sein muss. Denn es gilt, eine Vielzahl von Lieferanten unter einen Hut zu bekommen, bis der Service schließlich am Fernseher des Endkunden ankommt: Filmgesellschaften, Portalbetreiber, Verlage, Kabel-Provider, Hard- und Softwareanbieter und Rechtevermarkter sind dabei nur ein Teil der Lieferkette, die zu managen ist. „IPTV ist ein großer Schritt für die Organisation, weil die Mitarbeiter von TK-Anbietern keine oder nur wenig Erfahrung mit Fernsehen haben“, erklärt Couture. Die Telekommunikationsbranche entwickle sich dabei zu Integratoren, die alle Teilleistungen und involvierten Partnerfirmen steuerten. Um hier Schützenhilfe zu leisten, bietet Amdocs beispielsweise Beratungsleistungen an, welche die Transformation vom klassischen TK-Provider hin zu einem Multimedia-Dienstleister begleiten. Software für die Provisionierung und Abrechnung, mit der sich die Dienste fakturieren und weiterberechnen lassen runden das Spektrum ab.

» Ziel für die Unternehmen ist es, die bestehende Infrastruktur auf IP-Technologie zu konsolidieren. IPTV ist ein Baustein dafür. «
MIKE COUTURE, AMDOCS

Wann sich diese Investitionen allerdings bezahlt machten, darüber gibt es derzeit keine gesicherten Erkenntnisse. Nach den Erfahrungen von Tiscali-Manager Schnepf liegt der Return on Investment (RoI) von IPTV-Vorhaben zwischen drei und fünf Jahren: „Genau hat das noch niemand aufgrund der hohen Anzahl der in Deutschland betriebenen DSL-Einwahlpunkte durchgerechnet.“ Der Hauptkostentreiber sei dabei der Aufbau der nötigen eigenen Netzwerk-Infrastruktur, da die Telekom nur sehr zögerlich Kapazitäten und dann zu überhöhten Preisen Dritten zur Verfügung stelle.

Die Fachleute sind sich allerdings einig, dass die TK-Anbieter um ein IPTV-Angebot künftig nicht herumkommen, egal was es sie kostet, wenn sie nicht den Anschluss zum Mitbewerb verlieren möchten.

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ZDNet.de Redaktion

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