Fernsehen über das Internet: Die TK-Branche setzt auf IPTV

Ein großes Potenzial versprechen sich neben der TK-Industrie der Handel und Versandhäuser von IPTV. So haben zum Beispiel Microsoft und die Otto Group im Frühjahr eine Partnerschaft bekannt gegeben, die das Ziel verfolgt, die „Shopping Experience der Zukunft“ zu erforschen. Im Rahmen eines Pilotprojekts „Digital Lifestyle Shopping“ soll dazu der Otto-Shop in die Windows XP Media Center Edition 2005 integriert werden. „Mit dieser Erweiterung unseres E-Commerce-Angebots – neben Internet und M-Commerce jetzt auch T(V)-Commerce – bringen wir den Point of Sale direkt ins Wohnzimmer unserer Kunden“, erläutert Dr. Rainer Hillebrand, Vorstand Vertrieb, Marketing und E-Commerce bei Otto.

Auch Tiscali-Mann Uwe Schnepf weist auf das große Potenzial von IPTV hin. Es eigne sich insbesondere als preiswerte Lösung für Walk-by-TV als CRM-Instrument im Handel sowie für den Aufbau von Spartenkanälen und fördere die Entstehung von Nischenprogrammen und Qualitätsfernsehen. Auch Kurzfilmfestivals, Werbekanäle, Musik- und Sport-Communitys würden künftig verstärkt auf ITPV zurückgreifen, um kostengünstig ihre Special-Interest-Themen zu kommunizieren. „Die Möglichkeiten, die IPTV bietet, werden erst nach und nach erkannt. Jedenfalls ist es für Sender günstiger via Internet-Fernsehen in die Wohnstuben der Konsumenten zu gelangen, als teuere Sendeplätze auf einem Satellit oder im Kabel zu mieten.“

» IPTV steckt hierzulande in den Kinderschuhen. Die Telkos in Europa dürften die nächsten 12 Monate den Markt beobachten und nur in Testmärkte investieren. «
FRANK NAUJOKS, HEWSON GROUP

Für TK-Anbieter bedeutet der Sprung von einem Sprachtransporteur zu einem Multimedia-Service-Provider einen Kraftakt. Denn es ist sowohl technisch als auch organisatorisch ein großer Wandel. Amdocs stellt dazu beispielsweise Infrastrukturlösungen für TK-Anbieter bereit, beispielsweise eine IPTV-Middleware, mit der sich Mulitmedia-Services aufbauen lassen. Ziel für die Unternehmen ist es, die bestehende Infrastruktur auf IP-Technologie zu konsolidieren, wie Amdocs-Manager Couture erklärt. Dies birgt neben der einheitlichen Technologie enorme Vorteile im Kundenbeziehungs-Management, da sich auf Basis von IP eine Multikanal-Strategie einfacher umsetzen lässt. Der Trend zur IP-Konvergenz birgt für Couture gleichzeitig die Chance, Unternehmenseinheiten besser miteinander zu verzahnen. „IP bricht praktisch die vertikalen Unternehmenssilos und vertikalen Strukturen auf, die nur spezielle Dienste anbieten. IP ist die Trägerplattform für alle und dadurch wird der Multichannel-Gedanke zur Realität“, erklärt er.

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ZDNet.de Redaktion

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