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Blitzschneller Farbdrucker: Gelsprinter Ricoh Aficio G700

Gel statt Tinte

Im Praxiseinsatz fällen zunächst die umfangreichen Einstellmöglichkeiten im Treiber auf. Allerdings bedarf es etwas Übung, die optimalen Einstellungen für den jeweiligen Druckauftrag zu finden. Bereits bei den ersten Testausdrucken fällt allerdings eines deutlich auf: das Betriebsgeräusch. Dank seines extrem hohen Drucktempos kommt der G700 auf ganzer Linie in Wallung. Ein fester stabiler Untergrund ist deshalb ratsam. Reibungslos geht der Papiereinzug vonstatten.

Das Drucktempo des G700 ist faszinierend. So benötigt er mit seinem extrabreiten Druckkopf für zehn Ausdrucke eines Schwarz-Weiß-Textes eine Minute, ein 10seitiges Dokument ist nach 37 Sekunden gedruckt – in der Standardeinstellung auf Geschwindigkeits-Priorität gesetzt. Ein Standard Schwarzweiß-Brief mit einer Seite liegt nach acht Sekunden im Ausgabefach. Werden die Einstellungen auf Priorität „Qualität“ hochgesetzt, verlängert sich die Druckzeit einer Seite auf 12 Sekunden, der 10seitige Ausdruck benötigt dann eine Minute und 20 Sekunden. Das Hochsetzen der Qualität zu Lasten der Geschwindigkeit ist beim Textdruck allerdings nicht erforderlich, da die Druckqualität in der Standardeinstellung für Textdokumente völlig ausreichend ist. Im Schnellmodus druckt er die zehn Seiten in gut 50 Sekunden, in punkto Druckqualität muss man allerdings leichte Abstriche machen.

Beim Druck der dreiseitigen Powerpoint-Präsentation wechselt er automatisch auf Farbe und die Standardeinstellung mit Priorität auf Geschwindigkeit. Hier liegen die Ausdrucke auf Normalpapier nach 30 Sekunden im Ausgabefach. Die Ausdrucke gelingen zwar sauber und scharf, wirken allerdings durchweg etwas blass und matt. Zudem ist eine leichte Streifenbildung erkennbar. Wird die Einstellung im Treiber auf „Höchste Qualität“ gesetzt, liegt die Druckzeit bei knapp zwei Minuten. Dafür fällt die Farbbrillanz etwas besser und die Streifenbildung nur noch minimal aus. Eine überzeugende Qualität liefert er aber in dieser Kategorie nur auf teurem Spezialpapier, hier braucht der Ricoh 3,5 Minuten für die drei Seiten. Die Ausdrucke fallen scharf, sehr gleichmäßig und auch mit deutlich kräftigerer Farbwiedergabe aus.

Ähnliche Erfahrungen lassen sich beim Test im Fotodruck-Modus machen. Auch hier sind die Druckergebnisse auf Normalpapier trotz des guten Drucktempos zwar grundsätzlich ordentlich, aber auch zu matt und blass. Greift man zu Foto-Spezialpapier und den optimierten Einstellungen, liefert mit der Ricoh mit seinen maximal 3600 x 1200 dpi (RPCS-Raster) dagegen gute und brillante Ausdrucke.
Unterschiedlich fallen auch die Resultate bei Dokumenten mit unterschiedlichen grafischen Elementen aus. Die Druckzeiten sind beeindruckend, für vier Pagemaker-Seiten benötigt der Sprinter gerade einmal 25 Sekunden. Die Ergebnisse sind gut und für Office-Anwendungen ausreichend, wenn auch bei Grafiken eine leichte Rasterung erkennbar ist. Neu und vergleichbar mit dem herkömmlichen Draft-Modus ist der „Level Colour“-Modus, der bei Druckdaten Texte und Abbildungen unterscheidet und, um farbiges Flüssiggel zu sparen, Texte mit der normalen Schichtstärke druckt und bei Abbildungen und Grafiken die Schichtstärke aber auf fast die Hälfte reduziert.

Der Ricoh arbeitet grundsätzlich mit vier Farben und einzelnen Farbkartuschen (einzeln austauschbar), aber statt Toner oder herkömmlicher Tinte wird ein viskoses, schnell trocknendes Flüssig-Gel verwendet, das sich nicht in das Papier saugt, sondern zwischen den Faserschichten des Papiers haften bleibt – beim Kontakt sozusagen“geliert“ – und sehr schnell trocknen soll. Normale Druckertinte verwendet im Vergleich dazu entweder wasserlösliche Farbmittel, die in das Papier eindringen und auch verschmieren können, oder – bei pigment-basierter Tinte Farbmittel ohne Membranbeschichtung, die an der Oberfläche bleiben und nicht abriebfest sind. Das Gelpprinter-Flüssiggel hingegen verwendet ein unlösliches pulverförmiges Farbmittel, das nicht vom Papier aufgesaugt wird, sondern zwischen den Faserschichten bleibt. Ins Papier zieht nur transparente Feuchtigkeit ein, die Farbe selbst soll dabei gut fixiert am Papier haften bleiben ohne verwischen zu können. Im Test hielten die Ausdrucke verschüttetem Wasser stand, das Papier wellt sich zwar, die Farben verschmieren und verwischen jedoch nicht.

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ZDNet.de Redaktion

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