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Mittel- und Ost-Europa hinken bei der Mobilkommunikation hinterher

In der Mobilkommunikation haben die Länder Zentral- und Ost-Europas Nachholbedarf. Einer gerade veröffentlichten Untersuchung des internationalen Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Forrester Research zufolge stehen sie im Vergleich zu West-Europa auf dem Stand von vor vier Jahren. Allerdings gibt es dabei erhebliche Unterschiede, die sich zum Teil aus dem aktuellen Angebot, den individuellen Einkommensverhältnissen und der allgemeinen Verfassung des regionalen oder nationalen Telekommunikationsmarktes ergeben.

Im Gegensatz zu den Vermutungen mancher Telekom-Experten in West-Europa werden jedoch in einigen Ländern Zentral- und Osteuropas genauso häufig mobile Kommunikationsmöglichkeiten genutzt wie im Westen. Gemessen an der jeweiligen Gesamtbevölkerung liegt der Prozentsatz derjenigen, die mobil kommunizieren, in Slowenien und der Tschechischen Republik inzwischen sogar höher als in Frankreich und Großbritannien. Unternehmen, die in diesen Märkten tätig werden wollen, sollten das in ihre Strategieplanung einbeziehen.

Michelle de Lussanet, Principal Analyst von Forrester Research, glaubt, dass vor allem die Nachzügler – wie zum Beispiel Polen, das im späteren Verlauf dieses Jahres drei weitere Mobilfunk-Lizenzen vergeben will – bedeutende Investitionsmöglichkeiten für die Anbieter mobiler Services bieten. In diesen Ländern bestehe noch ein gewaltiges Potenzial, vor allem, weil dort nach ihrem EU-Beitritt damit zu rechnen sei, dass die Kaufkraft der Bevölkerung deutlich steigt. Die Deutsche Telekom, die in der Tschechischen Republik und in Ungarn direkt präsent ist und eine Beteiligung an der PTC, dem bedeutendsten Mobilfunk-Anbieter in Polen hält, dürfte nach Ansicht von de Lussanet hier eine gute Ausgangsposition haben.

Generell ist festzustellen, dass die Nutzung mobiler Telefone in den neuen EU-Mitgliedsländern – der Tschechischen Republik, Estland, Ungarn, Litauen, Lettland, Polen, der Slowakei und Slowenien, schnell steigt. Bereits Ende 2004 dürften rund 57 Prozent der Mobil-Telefonierer in Zentral- und Ost-Europa aus diesen Ländern gestammt haben. An der Spitze liegen Estland mit 78 Prozent und Litauen mit 75 Prozent der Bevölkerung. Das Maß, in dem die Kaufkraft der Menschen in den anderen neuen EU-Ländern wächst, dürfte sich auch in ihrer Nutzung mobiler Kommunikationsmöglichkeiten niederschlagen. Michelle de Lussanet erwartet, dass Ende 2010 in den Ländern Zentral- und Ost-Europas rund 77 Prozent der Bevölkerung mobil kommunizieren werden.

Dazu beitragen werden neue Technologien wie UMTS und EDGE. Nach 2006 werden UMTS und EDGE die mobile Nutzung von Internet-Services vorantreiben. Im Jahr 2010 dürften praktisch in Zentral- und Ost-Europa alle in Betrieb befindlichen Telefone mobil und Internet-fähig sein, prognostiziert de Lussanet.

ZDNet.de Redaktion

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