Web Services sind out, Realtime ist in

ZDNet: Das hört sich an, als wollten Sie in Business Intelligence (BI)-Gefilden wildern.

Glass: Wir wollen uns nicht mit den traditionellen Anbietern von BI messen. Bei denen geht es mehr um Corporate Performance, das Einfangen von Daten der Sales-Mitarbeiter und so etwas. Da werden ziemlich viele Zahlen zermahlen. Wir dagegen fokussieren uns auf das Monitoring von Business Processes in Realtime. Unsere Kunden können Ihre Geschäftsprozesse in Echtzeit verfolgen. BI-Anbieter arbeiten selten in Echtzeit.

ZDNet: Und Ihr Kernprodukt Fabric liefert diese Echtzeit-Eingriffsmöglichkeiten?

Glass Wir haben im Oktober 2003 drei Firmen aufgekauft, die jeweils ganz spezielle Funktionen anboten. Wir haben diese im vergangenen Jahr in unser Portfolio eingebaut. Dieses bezeichnen wir nun als Fabric, es handelt sich um ein Äquivalent zu IBMs Websphere. Fabric ist also mehr der Überbegriff für unsere verschiedenen Angebote als ein spezielles Produkt. Für das Echtzeit-Monitoring sind Webmethods Optimize, Dashboard und Manager zuständig.

ZDNet: Es überrascht mich, dass ich bislang noch nicht einmal den Begriff ‚Web Service‘ gehört habe.

Glass: Uns geht es heute vor allem darum, einen Mehrwert zu liefern, also Business-Prozesse unter die Lupe zu nehmen und sie gegebenenfalls zu verbessern. Dazu sprechen wir zunächst mit der Firmenleitung. Dann erst wenden wir uns an die Techniker und diskutieren mit denen über Service Orientierte Architektur (SOA), UDDI, Web Services und diese Dinge. Wenn wir uns also an Geschäftsleute wenden, sprechen wir vorrangig über die Verbesserung von Geschäftsprozessen, wenn wir uns mit Entwicklern unterhalten, kommen Techniken ins Spiel. Das spiegelt sich auch auf dem European Business Integration Forums 2005 hier wieder. Es kommt eben auf das Publikum an.

ZDNet: Naja, als ich mich zuletzt vor einem Jahr mit Herrn Merrick unterhalten habe, war in Bezug auf Webmethods von einer Web Services-Firma die Rede. Jetzt sind sie wohl eher eine Realtime-Company, was?

Glass: Nun, wir glauben nach wie vor an Web Services, dass bedeutet aber nicht, dass wir eine Web Services-Company sind. Vielleicht kann man da einen kleinen Umschwung im Auftreten unserer Firma ausmachen: Vor einem Jahr sprachen wir vor allem über Technologien. Dann kamen die Akquisitionen. Und heute wollen wir mehr zum Ausdruck bringen, was Webmethods wirklich tut.

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ZDNet.de Redaktion

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