Gibt es bald keine Siemens-Handys mehr? Was im Dezember noch ein Gerücht war, scheint jetzt immer wahrscheinlicher zu werden. Sollte nicht in letzter Minute ein Käufer für den defizitären Mobilbereich gefunden werden, dann muss diese Sparte geschlossen werden, berichtet jetzt der „Sunday Telegraph“.
Zwar ist Siemens der viertgrößte Handyhersteller weltweit, allerdings wurden in den letzten Quartalen stets deutliche Verluste eingefahren. Angeblich soll zur Hauptversammlung am 27. Januar ein Beschluss bezüglich der Handysparte verkündet werden. Siemens selbst wollte den Bericht nicht kommentieren.
Eine finale Entscheidung zur Hauptversammlung stand vor einem Monat noch in den Sternen: „Ich hoffe, dass ich auf der Hauptversammlung am 27. Januar etwas dazu sagen kann. Aber sicher bin ich mir nicht“, sagte der scheidende Konzernchef Heinrich von Pierer Ende Dezember 2004. Damals standen neben der Schließung noch eine Sanierung, ein Verkauf oder eine Kooperation zur Disposition.
Das Geschäft mit Mobiltelefonen hatte Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 einen Verlust von 152 Millionen Euro eingebracht. Von Pierer hatte bereits im November zügige Renditeverbesserungen der Sparte gefordert und keine Bestandsgarantie mehr abgegeben. Auch von Pierers Nachfolger Klaus Kleinfeld, der die Führung des Technologiekonzerns Ende Januar übernimmt, drängt auf deutliche Verbesserungen in der seit Oktober zusammengefassten Kommunikationssparte, zu der das Handy-Geschäft gehört.
Analysten hatten sich zuletzt skeptisch geäußert, dass es Interessenten für die von Verlusten und strukturellen Problemen geplagte Siemens-Handysparte geben könnte. Zuletzt war darüber spekuliert worden, Siemens könnte die Sparte an den chinesischen Mobiltelefonhersteller Ningbo Bird abgeben oder ein Gemeinschaftsunternehmen mit den Chinesen gründen.
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