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Microsoft: Ballmer seit fünf Jahren CEO

Am 13. Januar 2000 hat Steve Ballmer den CEO-Posten bei Microsoft von Firmengründer Bill Gates übernommen. Die Beurteilung von Ballmers Verdiensten in den letzten Jahren fällt schwer, denn obwohl das Unternehmen neu strukturiert wurde, plagen der weltgrößten Softwarehersteller im Wesentlichen noch dieselben Sorgen wie damals: Die zunehmende Popularität von Open Source, juristische Auseinandersetzungen und ein sich stetig verringerndes Wachstum der wichtigsten Geschäftsfelder.

Steve Ballmer hat Microsoft in sieben Geschäftsbereiche gegliedert und dem Unternehmen damit seinen Stempel aufgedrückt. „Aus der geschäftlichen Perspektive heraus betrachtet ist das ganz klar Ballmers Unternehmen“, urteilt Directions on Microsoft-Analyst Matt Rosoff.

Dem jetzigen CEO ist es auch gelungen, das durch zahllose Prozesse doch arg in Mitleidenschaft gezogene Image von Microsoft etwas aufzupolieren. Die Kommunikationspolitik ist heute offener und der Riese aus Redmond setzt mehr auf Partnerschaften.

Während Ballmers Regentschaft konnten die jährlichen Umsätze von rund 23 Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf mehr als 36 Milliarden Dollar im Fiskaljahr 2004 gesteigert werden und die Barreserven haben sich verdreifacht. Dem Aktienkurs hat es jedoch nicht geholfen. Dieser ist seit Gates‘ Abtritt als CEO von 47,80 Dollar auf heute rund 27 Dollar gefallen.

An der juristischen Front ist in den letzten Jahren zumindest etwas Ruhe eingekehrt. So hat Microsoft den Antitrust-Prozess in den USA im Prinzip unbeschadet überstanden, obwohl zwischenzeitlich sogar die Aufteilung des Unternehmens angeordnet wurde. Die prall gefüllten Kassen ermöglichten zudem die außergerichtliche Beilegung der Zivilklagen von Konkurrenten wie AOL Time Warner und Sun Microsystems.

Aus dem Schneider sind die Redmonder damit aber noch lange nicht. Erst im vergangenen Monat verfügte der Europäische Gerichtshof Erster Instanz, dass Microsoft die Auflagen der EU-Wettbewerbsbehörde sofort umsetzen muss. Ein jahrelanger Weg durch die Instanzen ist schon jetzt vorgezeichnet.

Verdienste hat sich Ballmer bei der Produktpolitik erworben. Seit seinem Antritt hat Microsoft das Engagement im Bereich Business-Software durch Akquisitionen deutlich verstärkt, auch im Geschäft mit Spiele-Konsolen und Home-Entertainment ist das Unternehmen zu einem der großen Player aufgestiegen. Die große Herausforderung in den nächsten Jahren dürfte jedoch darin liegen, diese Geschäftsbereiche so profitabel zu machen, um damit das abflauende Wachstum der Kernprodukte Windows und Office zu kompensieren.

ZDNet.de Redaktion

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