Blaue Zähne haben unter dem Weihnachtsbaum nichts zu suchen – dieser Auffassung sind zumindest die Analysten von Kuppinger Cole + Partner (KCP): „Sicherheitslücken und fehlerhafte Implementierung der so genannten Bluetooth-Funktechnik machen Mobiltelefone, die mit diesem Standard arbeiten, zu einem offenen Scheunentor für Hacker, Betrüger und Industriespione“, warnen sie.
Von keiner anderen Technik gehe derzeit eine so große potenzielle Gefahr bezüglich Identitätsmissbrauch und Datenklau aus wie von Bluetooth. Mit einfachsten Mitteln ließen sich die meisten handelsüblichen Bluetooth-Handys unbemerkt von außen zum Abhören sowie zur Überweisung von Geldbeträgen auf die Konten von kriminellen Banden verwenden.
Telefonhersteller und Netzwerkbetreiber hätten es ebenso wie das für den Standard zuständige Bluetooth-Konsortium bislang versäumt, die eklatanten Sicherheitslöcher in der Bluetooth-Technik zu stopfen. „Dennoch werden heute fast alle neuen Handys, die zu Weihnachten verschenkt werden, mit diesem System ausgestattet“, beklagen die Analysten.
Die größte Gefahr gehe bei der neuen Generation von Bluetooth-Handys vom so genannten „Bluebugging“ aus. Kriminelle können mit Hilfe von Bluetooth intelligente Viren unbemerkt aufs Handy übertragen und diese in ihre Gewalt bringen. Anschließend können sie Zahlungsanweisungen umleiten, teuere Sexnummern anrufen oder per „Reverse-SMS“ Geldbeträge auf Konten im Ausland überweisen lassen.
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