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64-Bit-Windows bald fertig

Das freie Betriebssystem Linux ist schon seit einiger Zeit für die von AMD entwickelte x86-64-Erweiterung der Prozessoren Athlon 64 und Opteron verfügbar. Größere Marktrelevanz erreicht die Technologie allerdings erst, wenn Branchenprimus Microsoft entsprechende Windows-Versionen für die AMD-Plattform entwickelt.

Seit der Vorstellung des SP2 für Windows XP hat Microsoft einige Ressourcen in Richtung 64-Bit verschoben. Nachdem einige Zeit in Sachen 64-Bit kaum etwas passiert ist, hatte Microsoft kürzlich eine neue Beta-Version (Build 1247) für den Test an registrierte Nutzer der Microsofts-Entwicklergemeinschaft MSDN (Microsoft Developer Network) freigegeben. Der Test verlief offensichtlich so gut, dass nun – 42 Builds später – ein offizieller Release Candidate zur Verfügung steht.

Das Build 1289 datiert vom 3. Dezember 2004 und steht den MSDN-Nutzern seit wenigen Tagen zum Download zur Verfügung. Nutzer klagen bereits über einige Treiber-Inkompatibilitäten, da das neue Build bei der Treiber-Installation eine spezielle Signatur voraussetzt. Microsoft will damit sicherstellen, dass damit nur Treiber installiert werden, die für die AMD64-Plattform geeignet sind. Eine Kollision mit Treibern für die 64-Bit-Windows-Variante für Intels Itanium wird somit verhindert. Mit einem zusätzlichen Eintrag in der Systemdatenbank lässt sich dieser Schutzmechanismus derzeit noch aushebeln. Dies ist für die jetzige Testphase auch sinnvoll.

Anwender der 64-Bit-Version von Windows XP sehen sich derzeit noch mit einigen Nachteilen konfrontiert. Dies betrifft in erster Linie Anwendungen, die auf einen Treiber zurückgreifen, der noch nicht in 64-Bit vorliegt. So funktioniert beispielsweise ein Großteil der Antiviren-Software teilweise nicht. Vor allem der residente und damit der wichtigste Teil dieser Programme ist wegen des fehlenden Treibers davon betroffen. Wenig Freude bereiten auch Spiele, die mit einem Kopierschutz versehen sind. Im Test bei ZDNet sind hiervon vor allem Spiele mit dem Starforce-Kopierschutz betroffen. Ähnlich wie bei den Antiviren-Programmen fehlt ein 64-Bit-Treiber. Dadurch kann die Spiele-CD nicht identifiziert werden. Ein Start des Spiels wird verhindert.

Bis zur endgültigen Version sollten diese Probleme allerdings behoben sein. Microsoft will Windows XP Professional x64 Edition im ersten Halbjahr 2005 vorstellen. Mit der Vorstellung des Release Candidate 1 erscheint dieser Fahrplan durchaus realistisch. Eine Vorstellung der 64-Bit-Betriebssystem noch im ersten Quartal ist auch denkbar. Dann dürfte auch AMD-Konkurrent Intel so weit sein und entsprechende Desktop-Prozessoren auf Basis des Pentium 4 mit 64-Bit-Erweiterung anbieten. Intels Pendant zur AMD-Technik heißt Intel EM64T, die zu AMD64 kompatibel ist. Das jetzige Release Candiate unterstützt beide Erweiterungen.

Weitere Informationen:

  • AMD
  • Microsoft
  • ZDNet.de Redaktion

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