Henning Kagermann wurde im Mai 2003 CEO des drittgrößten Software-Unternehmens der Welt, nachdem er und SAP-Mitbegründer Hasso Plattner sich diesen Titel fünf Jahre lang teilten. Nur einen Monat nach Plattners Abschied suchten die größten Konkurrenten von SAP sich gegen das Unternehmen zu verbünden.
Zunächst verständigten sich die Mitbewerber Peoplesoft und J.D. Edwards auf eine Fusion. Wenige Tage später reagierte Oracle, der größte Konkurrent von SAP mit einem Angebot zur Übernahme von Peoplesoft – ein Geschäft mit einem Umfang von 7,7 Milliarden Dollar, das inzwischen als wettbewerbsfeindlich von der Regierung angefochten wurde.
Das Kaufangebot an Peoplesoft versetzte die IT-Branche in Aufruhr und brachte Oracle vor Gericht. Es spornte aber auch Microsoft dazu an, mit SAP über eine Fusion zu sprechen – Verhandlungen die vergangenen Monat im Zuge des Kartellverfahrens von Oracle bekannt wurden. Die Gespräche gediehen nicht sehr weit, jedoch unterstreicht schon die bloße Tatsache, dass es sie gab, wie sehr sich dieser Teil der Software-Branche im Umbruch befindet.
CNET/ZDNET: Viele waren überrascht, als sie erfuhren dass SAP Fusionsgespräche mit Microsoft geführt hat. Wie ernsthaft waren diese Gespräche?
Kagermann: Man hat Kontakt zu uns aufgenommen und wir haben zugehört, da jedoch kein konkretes Angebot vorlag, kann ich nicht sagen, ob es sich um ernsthafte Gespräche handelte oder nicht. Ich glaube, davon kann man erst sprechen, sobald ein Angebot vorliegt.
CNET/ZDNET: Woran scheiterte das Geschäft?
Kagermann: Wir untersuchten, welcher potentielle Vorteil sich (aus einer Fusion) für die Kunden ergäbe. Es scheiterte in der Frühphase, als wir der Frage nachgingen, ob wir beiden Kundengruppen einen spürbar höheren Wert versprechen könnten.
Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.
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