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SAP-Chef: Nur drei IT-Schwergewichte werden überleben

CNET/ZDNET: Machen diese Veränderungen SAP anfälliger für Angriffe?

Kagermann: Wenn man sich nicht verändert, könnte man verwundbar sein. Aber wir arbeiten bereits seit 18 Monaten in dieser Richtung. Alle sagen, dass wir führend sind. Unsere Kunden sind der Ansicht, dass wir das richtige Tempo haben. Ich bin also mehr als zufrieden. Wir begreifen dies als Chance.

CNET/ZDNET: Was ist überhaupt das Besondere an Web Services?

Kagermann: Jeder will seine Investitionen wirksam einsetzen. Man kann nicht einfach mit der nächsten Überflieger-Anwendung aufkreuzen und sagen „OK, werft alles raus.“ Es wurde zuviel investiert. Mit einer Enterprise-Services-Architektur kann SAP den Kunden dabei helfen, ihre Investitionen wirksam einzusetzen, die Gesamtkosten zu senken und Flexibilität zu schaffen. Das stößt bei unseren Kunden auf ein positives Echo und – wichtiger noch – es ist nicht revolutionär. Die Kunden würden uns umbringen, wenn wir mit einer revolutionären Idee daherkämen. Sie wollen mit ihren Investitionen Gewinne erzielen und dabei einen Überblick über das nächste Jahr haben, damit sie den Trend nicht verpassen und wettbewerbsfähiger sind.

CNET/ZDNET: Gehören die Tage der großen Software-Deals der Vergangenheit an? Werden die Kunden jemals wieder nach den großen Software-Projekten verlangen, für die SAP berühmt ist?

Kagermann: Die Kunden kaufen zunehmend in Stufen ein. Den Austausch von IT-Infrastruktur in großem Stil gibt es nicht mehr. Durchschnittlich geht also der Umfang der Abschlüsse zurück. Wir haben weniger große Abschlüsse, verzeichnen aber mehr Abschlüsse. Persönlich glaube ich nicht, dass wir die alten Tage noch einmal wieder erleben werden, vielmehr bin ich der Ansicht, dass wir demnächst den Tiefpunkt vor uns haben werden.

CNET/ZDNET: Werden die IT-Investitionen dann wieder zunehmen?

Kagermann: Nein, die IT-Budgets werden sich nicht vergrößern. Alle schauen auf die Gesamtkosten und versuchen, jedes Bisschen herauszupressen. Wenn sie drei Prozent IT-Ausgaben haben, versuchen sie, diese auf 2,5 Prozent herunterzubringen – einige kommen auf zwei Prozent. Wenn man sich dann aber einmal anschaut, wo die Werte geschaffen werden, kommt man zu den Unternehmensanwendungen, die manchmal weniger als zehn Prozent [des IT-Budgets] ausmachen. Daher denke ich, dass der Preis von Produkten wie Hardware sinken wird, die heute als Bedarfsartikel gelten. Es gibt eine ausreichende Nachfrage nach Anwendungen, infolgedessen werden die Ausgaben für Anwendungen steigen, was wiederum ein Wachstum des Anwendungsmarktes nach sich ziehen wird.

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ZDNet.de Redaktion

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