Web-Design für alle Browser

Web-Designer denken sich normalerweise ein Seitenlayout aus und bemühen sich dann um dessen Umsetzung, damit jeder Besucher der Website exakt dasselbe Layout zu sehen bekommt – unabhängig von den verwendeten Browsern oder Plattformen. Um ein solch einheitliches Seitenlayout zu erzielen, nutzen Designer häufig alle möglichen CSS-Code-Hacks, Scripts zur Browser-Erkennung sowie weitere Tricks und Methoden. Vielleicht sollte man diesen Ansatz jedoch einmal überdenken und sich die Frage stellen, ob die Erwartung, dass jede Webseite für jeden Besucher genau gleich aussehen muss, überhaupt praktikabel und angemessen ist.

Mit Unterschieden leben

Die unterschiedliche Darstellung von Webseiten ist eine nicht zu umgehende Tatsache. Inzwischen kann man Webseiten auf Monitoren, Fernsehern, PDAs und Handys anzeigen lassen. Keine Webseite kann auf einer solchen Vielzahl von Ausgabegeräten identisch aussehen. Im Vergleich zu solch großen Unterschieden bei den Ausgabegeräten erscheinen die üblichen Probleme hinsichtlich der Browser-Kompatibilität schon fast zweitrangig.

Das heißt natürlich nicht, dass es nicht deutliche Unterschiede bei der Seitendarstellung zwischen verschiedenen Browsern und Computerplattformen gibt und noch größere Unterschiede zwischen standardkonformen und nicht-standardkonformen Browsern. Man sollte also diese Browser-Unterschiede keineswegs außer Acht lassen.

Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist der Einfluss der individuellen Browser-Einstellungen des Benutzers auf die Darstellung. Obwohl die meisten Internetnutzer die Standardeinstellungen nie ändern, gibt es dennoch eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Benutzern, die diese Einstellungen ihren individuellen Vorlieben anpassen. Manchmal werden die Browser-Einstellungen einfach nach Gutdünken verändert, aber häufiger geschieht dies auch, um ein Handicap auszugleichen wie beispielsweise niedrige Sehkraft, Farbenblindheit oder Ähnliches. Benutzer von Browsern können die Standard-Schriftgröße einstellen, eigene Farben für Vordergrund, Hintergrund und Links festlegen, die Anzeige von Grafiken deaktivieren und Bildschirmauflösung und Größe des Browser-Fensters anpassen.

All diese Änderungen können Auswirkungen auf das Anzeigen einer Seite haben, so dass es unmöglich wird, jedem Besucher der Webseite eine identische Ansicht zu bieten. Selbst wenn es technisch möglich wäre, einige oder gar alle dieser Unterschiede in der Darstellung auszugleichen, wäre dies nicht zu empfehlen, da so unweigerlich die Fähigkeit der Besucher eingeschränkt würde, die Darstellung der Webseiten selbst zu bestimmen. In vielen Fällen sind Web-Designer von Rechts wegen verpflichtet, bestimmte Zugangsrichtlinien einzuhalten, um eine Anpassung der Seitenanzeige durch die Besucher zu ermöglichen und zu fördern.

Wenn also die Besucher ohnehin derart abweichende Darstellungen der Seiten zu Gesicht bekommen, warum zerbrechen sich dann so viele Web-Designer den Kopf darüber, wie man die relativ kleinen Unterschiede bei der Seitendarstellung zwischen normalen Browsern ausmerzen kann?

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ZDNet.de Redaktion

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