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Unix mit Microsoft: Windows Services for Unix 3.5

Microsoft hat ein Interesse daran, dass man seine Betriebssysteme und Anwendungen verwendet und nicht die anderer Anbieter. Das ist keine Überraschung. Ebenfalls nicht unerwartet kommt das Angebot eines Toolkits, welches den Anwender beim Wechsel von einer anderen Plattform auf die von Microsoft unterstützt. Ein Toolkit, das dafür sorgt, dass Windows sich benimmt wie Unix, scheint allerdings etwas abwegig, besonders, wenn es Open-Source-Software enthält. Wenn all dies dann noch verschenkt wird, klingt die Sache zu gut, um wahr zu sein. Leider ist das in mancher Hinsicht auch der Fall.

Windows Services for Unix (SFU) ist ein Toolkit, das Unix-Anwendern eine Integration in und eine Migration zu Windows erlauben soll, ohne dass diese auf Anwendungen, Scripts und andere gewohnte Werkzeuge verzichten müssen. Dazu gehören normalerweise Shell-Scripts mit denen verschiedene Aufgaben automatisiert werden, es kann aber auch so weit gehen, dass für Unix geschriebene Anwendungen auf einem Windows-Rechner laufen. Es gab bereits zuvor mehrere Versionen von SFU, aber keine davon war so umfassend wie die Version 3.5. Zudem waren die Vorversionen kostenpflichtig: Version 3.5 ist als kostenloser Download oder für wenig Geld als CD-ROM erhältlich.

Lieferumfang

SFU 3.5 besteht aus einem POSIX-konformen Subsystem, einem Server und einem Client für NFS, einem Windows-zu-POSIX Name-Mapping-System, einem NIS-Server und einem Telnet-Server für jene Versionen von Windows, die nicht ohnehin bereits über einen verfügen. Das POSIX-Subsystem ist als vollständiger Ersatz für eine Unix-Umgebung konzipiert und enthält den GNU C-Compiler samt Bibliotheken. Die anderen Bestandteile erlauben den beiden Umgebungen im Bedarfsfall miteinander zu interagieren, wenn man diese aber lieber als streng getrennte Systeme behandeln möchte, braucht man, wenn überhaupt, nur einige der anderen Komponenten installieren.

Name-Mapping

Der Name-Mapping-Service verwaltet die Beziehung zwischen den Benutzernamen unter Windows und denjenigen unter Unix, die für die weiteren zur Verfügung gestellten Services genutzt werden. Dies ist aufgrund des unterschiedlichen Aufbaus der Benutzernamen unter den zwei Systemen notwendig. Der Service erlaubt 1:1-Mapping oder n:1-Mapping von Nutzern, so dass viele Windows-Nutzer auf denselben Unix-Nutzer verweisen. Dieser Service ist allen weiteren Unix-artigen Services unterlegt, die als Teil von SFU zur Verfügung gestellt werden. Er muss allerdings auf den meisten Geräten, auf denen SFU laufen soll, installiert werden, wenn für beide Umgebungen nur ein Satz an Zugangsberechtigungen verwendet werden soll.

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ZDNet.de Redaktion

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