UMTS-Anbieter präsentieren erste WLAN-Tarife

Vodafone hat inzwischen die Lufthansa-Lounges an zwölf deutschen Flughäfen und in 27 deutschen Hotels der Accor/Dorint-Kette WLAN-Hotspots eingerichtet. Die Liste der Standorte kann auf der Vodafone-Website abgerufen werden. Auch bei diesen Hotspots wird nach dem Parkuhr-Prinzip abgerechnet: 30 Minuten kosten 3,95 Euro, zwei Stunden 9,95 Euro und 24 Stunden werden mit 24,95 Euro in Rechnung gestellt. Bei Vodafone gibt es bislang nur diese drei Stundenpakete. Wer nebenher schon einen Daten-Tarif von Vodafone für die UMTS-Karte benutzt, kann dieses Zeitkontingent nicht für den WLAN-Zugang nutzen.

Während man sich bei E-Plus zum Thema UMTS noch bedeckt hält, ist die WLAN-Nutzung schon möglich. Die Nutzung der bislang 200 WLAN-Hotspots kostet zwölf Cent pro Minute. Der Haken steckt auch hier in der Taktung, denn E-Plus berechnet jede angefangene halbe Stunde mit 3,60 Euro. Damit liegt E-Plus bei der WLAN-Nutzung auf dem gleichen Niveau wie T-Mobile und Vodafone. Wer das WLAN-Angebot von E-Plus nutzen möchte, muss zudem mindestens den E-Plus-Online-Tarif S für 2,50 Euro im Monat buchen, um überhaupt an die notwendige Einwahlkennung zu gelangen. In diesem kleinsten Data-Tarif sind 2,5 MByte Freivolumen bereits enthalten, jedoch nur für die GPRS-Nutzung. Ferner besteht dann die Möglichkeit, sich für zehn Cent pro Minute mittels HSCSD ins Internet einzuwählen.

O2 liegt bei den Nutzungspreisen auf gleichem Niveau: „Wir setzen bei WLAN auf Partner und haben aktuell schon 400 Hotspots unter Vertrag“, so Sprecher Roland Kuntze. Vertragskunden können diese für 3,95 Euro pro halbe Stunde nutzen. Alternativ kann der Notebook-Nutzer ohne O2-Vertrag auch Voucher mit 30 oder 120 Minuten kaufen und dafür fünf beziehungsweise zehn Euro zahlen. Auch O2 plant bislang keine Freischaltung der Data-Tarife für WLAN.

Minutengenaue Abrechnung bei T-Online

Die Mobilfunkanbieter haben mit WLAN ein zweischneidiges Schwert in der Hand: Auf der einen Seite wollen sie die Kunden zu mobilen Datennutzern machen, andererseits möchten sie die teuer erkauften UMTS-Lizenzen nicht wertlos machen. Großer Vorteil der WLAN-Angebote von T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 ist, dass man mit nur einer Zugangskennung viele verschiedene Hotspots benutzen kann. Wer schon den fünften WLAN-Voucher in der Tasche hat, wird dies zu schätzen wissen. Ärgerlich ist dagegen die Taktung.

Das die Kunden solche minutengenaue Abrechnung favorisieren, zeigt das Beispiel Deutsche Bahn: Sie verkauft für die Lounges und die Bahnhöfe Düsseldorf und Bremen zwei Voucher: Einmal 30 Minuten für 3,95 Euro, abgerechnet nach dem beschrieben Parkuhrprinzip und einen Acht-Stunden-Voucher für 29,95 Euro. Bei letzterem wird minutengenau abgerechnet und die Nutzung kann jederzeit unterbrochen werden. „Wir hatten damit gerechnet, dass die Kunden die 30-Minuten-Voucher bevorzugen. Das Gegenteil ist der Fall: Die Kunden kaufen überwiegend den Acht-Stunden-Voucher mit minutengenauer Abrechnung“, so André Storck, Projektleiter Rail & Mail bei der Deutschen Bahn.

Wer nicht nur auf Bahnhöfen mit WLAN minutengenau surfen möchte, kann auf T-Online hoffen. In Zukunft – ein genaues Datum wollte T-Online Sprecher Michael Schlechtriem nicht nennen – will die Telekom-Tochter ihren Kunden die gleichen Hotspots anbieten wie T-Mobile. Um diesen Zugang für 16 Cent pro Minute zu nutzen, benötigt man einen normalen T-Online-Account. Wer kein T-Online-Kunde ist, kann einen T-Online-by-Call-Vertrag ohne monatliche Grundgebühr abschließen, um die Hotspots – bis Ende des Jahres sollen es 1500 in Deutschland sein – mit minutengenauer Abrechnung zu nutzen. Bisher offeriert T-Online seine WLAN-Zugänge nur in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, so dass die Anzahl der Standorte begrenzt ist.

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ZDNet.de Redaktion

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