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SCO-Klagen erhöhen Linux-Kosten

Die juristischen Rundumschläge der SCO Group haben die Diskussion um die Kosten von freier oder proprietärer Software neu entfacht, berichtet die in Österreich erscheinende Computerwelt. „Die impliziten Kosten des Schutzes geistigen Eigentums wurden bei früheren Berechnungen der TCO (Total Cost of Ownership) von Linux größtenteils übersehen“, schreibt Charles Bi Bona, Analyst bei Sanford Bernstein in einem Report zu den Auseinandersetzungen zwischen der SCO Group und der Linux-Community.

Nach Meinung des Analysten würden solche „inkrementelle Vorauskosten“ unweigerlich einen der Schlüsselfaktoren der Linux-Verbreitung aufweichen, nämlich den scheinbaren Kostenvorteil gegenüber Windows, schreibt der Banker in seinem Bericht. Die Linux-Anwender selbst zeigen sich vorerst von den SCO-Klagen noch weit gehend unbeeindruckt. „Wenn uns ein Kunde früher nach den Aktionen von SCO gefragt hat, haben wir geantwortet, das sei vor allem eine Vertragsgeschichte zwischen SCO und IBM, inzwischen zieht die Sache aber größere Kreise“, erklärte Sam Ockman, Gründer und Chairmen des Linux-Server-Anbieter Penguin Computing. Er glaube allerdings wirklich nicht, dass irgendjemand deswegen Linux nicht einsetzen werde.

Auch Stuart Cohen, CEO der Open Source Development Labs (OSDL), sieht die Angelegenheit gelassen: „Ich glaube nicht, dass dies irgendwelche Auswirkungen auf die Verbreitung von Linux hat oder auf die Leute, die Linux einsetzen.“ OSDL hat einen Rechtshilfe-Fonds gegründet, der Linux-Benutzer unterstützen soll, die von Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen bedroht sind. Der Fonds wird auch von IBM und Intel unterstützt. Den Autoteilehändler Autozone, der von SCO in dieser Woche verklagt worden war, habe er auf diesen Fonds hingewiesen.

Die SCO Group hatte in dieser Woche mit Klagen gegen User begonnen und ist sowohl gegen AutoZone als auch den deutsch-amerikanischen Autokonzern DaimlerChrysler vor Gericht gezogen. Bei den Klagen geht es um die angebliche Verletzung von Patenten, die SCO an Unix hält.

ZDNet.de Redaktion

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