Microsoft behebt Kinderkrankheiten von Tablet-PCs

Besonderen Wert legt Microsoft auf die Integration der Entwicklergemeinde durch ein SDK (Software Development Kit), das die Anpassung von Software an Tablet PCs und speziell die neue Eingabemaske erleichtert. So können Programmierer selbst Lexika oder andere Regeln für die Behandlung von Eingaben in ihren Programmen steuern. Auch ist es nach Angaben von Microsoft durch wenige Zeilen Code möglich, etwa Kürzel zum Anklicken in der Eingabemaske zur Verfügung zu stellen und diese also effektiv zu ändern und zu ergänzen.

Die Zusammenarbeit mit Programmierern betont Microsoft auch durch die Vergabe eines speziellen Preises für Tablet-PC-Anwendungen. Der erste Preis, dotiert mit 50.000 Euro, ging an die Firma Softpro, die eine Unterschriftenerkennung als zuverlässiges biometrisches Login realisierte. Dazu wird auf dem Rechner ein so genannter Signaturvektor sicher hinterlegt. Es handelt sich um einen verschlüsselten Datensatz mit statistischen und dynamischen Merkmalen der eigenhändigen Unterschrift. Mit der Softpro-Lösung kann man zudem seine Unterschrift so in Dokumente einbinden und verankern, dass sie nicht herauskopiert werden kann. Offen bleiben angesichts dieser sinnvollen und nahe liegenden Lösung für einen Stiftcomputer nur die Fragen, warum Microsoft nicht selbst auf diese Idee gekommen ist – und wann der OS-Hersteller die Signatur-Erkennung fest in sein Betriebssystem integriert.


Von Hand mathematische Formeln eingeben – und sie elektronisch berechnen lassen: xThink Calculator (Bild: xThink).

Den Sonderpreis für innovative Lösungen teilte die Jury auf zwei Anwendungen auf. Dabei verwundert die Einordnung des einen Programms, denn die Lösung der Firma xThink erlaubt nicht mehr und nicht weniger als die Eingabe und Analyse von komplexen Rechenaufgaben etwa mit Brüchen, Potenzen und Wurzeln per Stift. Der Funktionsumfang entspricht einem wissenschaftlichen Taschenrechner. Die Formeln können entweder sofort berechnet oder in andere Programme eingebunden werden.

Den zweiten Innovationspreis bekam Christian Abeln Technik & Software für eine Lösung, Kindern das Erlernen des Schreibens zu erleichtern, indem sie etwa Buchstaben nachschreiben, aber auch durch die zusätzliche Motivation, etwa das selbst Geschriebene anschließend vom Rechner vorgesprochen zu bekommen.

Auf die Plätze zwei und drei setzte die Jury oPenCAS-XPT, ein Subsystem zu einer zentralen Vertriebs- und CRM-Software. Für jede Branche können die nötigen Daten erfasst und der Vertrieb gesteuert werden, sowie E-Pen&Form von Design Universe, das die Integration und Digitalisierung von Formularen erleichtert. Erfasste Formulare können anschließend direkt auf dem Tablet-PC ausgefüllt werden.

Die Bandbreite der prämierten Anwendungen reicht also von Add-Ons und Tools, ohne die der Tablet-PC ungefähr halb so viel Sinn macht (etwa die Lösungen von Softpro, xThink und Design Universe) bis zu echten Speziallösungen, die zwar den Tablet-PC clever nutzen, aber nur für eine eingeschränkte Zielgruppe interessant sind.

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ZDNet.de Redaktion

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