Linus Torvalds, bekanntlich der Vater von Linux, hat sich gestern in einer E-Mail gegen Vorwürfe von SCO gewandt, weite Teile seines Babys seien aus dem Unix-Quellcode geklaut. Er habe dank des am Montag verbreiteten Rundschreibens von SCO erstmals die fraglichen Passagen einsehen können. Sein Fazit: „Einige dieser Zeilen sind direkt von mir selbst geschrieben worden!“ Andere kritische Files seien von Dritten beigesteuert worden, darunter IBM, das von SCO als erstes verklagt worden war. Das berichtet die „New York Times“.
Die von der Firma von Darl McBride in Frage gestellten und nun erstmals öffentlich gemachten Zeilen seien in C geschrieben worden, so beispielsweise die Files „include/linux/ctype.h“ und „lib/ctype.h“. Man könne ganz leicht erkennen, dass sie bereits in der „originalen Version 0.01 von Linux“ vorhanden gewesen seien. Und diese Version stammt aus dem September 1991!
„Ich habe sie geschrieben“, so Torvalds weiter. „Wenn ich sie mir ansehe bin ich aber etwas beschämt – sie seien nämlich so „schrecklich grässlich dass ich dass auf keinen Fall zugeben würde, wenn nicht jemand anderes den Anspruch darauf erheben würde ;)“
SCOs Chefanwalt Ryan E. Tibbitts hatte gerade erst neuerlich erklärt, dass es 65 Programmdateien gebe, deren Quellcode „wortwörtlich von unserem geschützten Unix-Code abgeschrieben wurde“. Das Unternehmen hatte am Montag zum wiederholten Male mehrere hundert Firmen und 6000 SCO-Kunden angeschrieben, die Unix in Lizenz genommen haben. Sie sollen ein Dokument unterzeichnen, in dem sie sich verpflichten, dass sie und ihre Mitarbeiter die Rechte von SCO nicht verletzen werden. Falls sie das Dokument nicht fristgerecht unterzeichnen, könnte ein Gerichtsverfahren drohen, so SCO.
ZDNet berichtet seit Mai in einem News-Special über den Linux-Streit.
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