Der Telekomanbieter Swisscom ist nicht am Cesky Telecom-Anteil der KPN interessiert. Damit dementierte eine Swisscom-Sprecherin am Donnerstag wieder aufgetauchte Marktgerüchte, dass der Schweizer Konzern den KPN-Anteil übernehmen könnte, um mehr Zeit für den Ausstieg aus Cesky Telecom zu haben.
Swisscom und die holländische KPN halten zusammen über das Konsortium TelSource einen Anteil von 27 Prozent an dem tschechischen Unternehmen. TelSource hat gesagt, den Anteil mit einem Börsenwert von rund 850 Millionen Dollar noch dieses Jahr zu platzieren, wenn die Marktkonditionen dies zuliessen. Der Transaktion nahe stehenden Kreisen zufolge könnte es zu einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren kommen. In den Marktgerüchten hiess es nun, Swisscom wolle KPN auskaufen, um später einen besseren Preis herausholen zu können.
Swisscom hat wiederholt betont, keine Eile bei der Veräusserung zu haben. „Wir möchten da aussteigen … aber der Preis muss schon stimmen“, sagte die Swisscom-Sprecherin am Donnerstag. Die Übernahme des Mehrheitsanteils der tschechischen Regierung – eine Privatisierung von Cesky Telecom ist bisher immer wieder verschoben worden – schloss die Sprecherin aus.
Die Cesky Telecom-Aktien hatten am Vortag bei 260,70 Kronen ein Achtmonatetief markiert und notierte gegen 13:30 Uhr 1,5 Prozent schwächer bei 263,50 Kronen. Der Markt befürchte, dass die zum Verkauf stehenden Titel über die Börse veräussert werden könnten, sagten Händler. TelSource baute die Beteiligung 1995 auf. Die tschechische Regierung hält 51 Prozent an Cesky Telecom.
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